Volles Programm

Dinge, die ich hier in Japan am öftesten zu hören bekomme:

  • Du bist aber groß! (jep, aber in Deutschland gelte ich auch schon als groß^^)
  • Sind deine Haare von Natur aus gelockt? (leider ja…und die hohe Luftfeuchtigkeit hier macht es nicht besser :<)
  • In Deutschland isst man doch Wurst und Bier, oder? (so viel zu Stereotypen…)
  • Herzlichen Glückwunsch, ihr seid Weltmeister geworden! (ähm, danke? ich habe auch wahnsinnig viel dazu beigetragen o.O)
  • Wieso studierst du Japanisch und was führt dich nach Okinawa? (wow, das werde ich daheim auch immer gefragt)
  • Magst du japanisches Essen? (jaa!)
  • Was? Du sprichst neben Japnisch auch Englisch? Du kannst aber viele Sprachen! (o.O wow. vielleicht sollte ich andere Sprachen gar nicht erst erwähnen…)
  • Gibt es in Deutschland auch Taifune oder Erdbeben? (zum Glück nicht. und Godzilla bleibt auch brav in Japan)
  • Du kannst aber gut Japanisch! (every single day – dabei bin ich sicher, mein Japanisch ist grauenhaft)

Die letzte Woche war ständig was los und wie es scheint, geht es auch so weiter. Da Montag Feiertag war, hatte ich sogar ein verlängertes Wochenende und somit einen Tag mehr Zeit, etwas Spannendes zu unternehmen! Und nebenbei habe ich die Bedeutung von völliger Übermüdung  richtig zu spüren bekommen (sleep is for the weak)…aber von Anfang an:

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Wichtiger Hinweis auf dem Plastikschildchen meines Kuchens.

Auf das Wochenende habe ich mich schon lange besonders gefreut, denn erstens hatte ich Freitag dann endlich den Kurzvortrag über 市場 (ichiba, ein Markt in Naha) hinter mir, zu dem wir am Montag gefahren waren und zweitens waren wir nachmittags mit Doro und Patricia wieder lecker Kuchen essen (Halloween-Kuchen und フワフワ (fuwafuwa) Kuchen, der wirklich seeeehr fluffig und lecker war!

Am Abend gab es hier im Wohnheim eine Halloween-Party, bei der sowohl Austauschstudenten als auch japanische Studenten waren. Eine gute Gelegenheit also, Leute kennenzulernen. Ich hab mich wieder mit allerhand Leuten unterhalten und mich gleich noch mit einer Japanerin angefreundet, die Erziehungswissenschaften studiert und mir angeboten hat, mir bei etwaigen Sprachproblemen beiseite zu stehen. (Vielen Dank für deine Hilfe mit meinen O-bon-matsuri-Hausaufgaben, Kiriko!)

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Mein toller eisa-Klub, dem ich beigetreten bin ^_^

Samstag hatte der eisa-Klub eine Aufführung im 子供の国 (kodomo no kuni, ein Freizeitpark für Kinder mit u.a. auch einem kleinen Zoo). Da ich noch nicht so lange dabei bin, konnte ich natürlich nicht mitmachen, aber ich durfte mitkommen, um es mir anzuschauen. Es war echt cool! Am besten war natürlich die Aufführung des eisa-Klubs ^_^ Aber es gab auch andere Gruppen, die Dinge aufführten, die waren auch interessant. Später sind wir noch in das „Wonder Museum“ gegangen, in dem es verschiedenen Kram zum Probieren und „Staunen“ (war ja eigentlich für Kinder^^) gab. An einer Station sollte man möglichst schnell leuchtende Schalter drücken und ich war die Schnellste von uns o.O Tja, Videospielen sei Dank…*hust*

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Die Qualität ist zwar leider alles andere als überragend, aber darf ich vorstellen: 流之友 (ryû no tomo), der eisa-Klub!

Das war übrigens das erste Mal, dass ich ganz allein praktisch den ganzen Tag mit Japanern unterwegs war und ich hätte nie gedacht, dass ich mich schon so gut auf Japanisch unterhalten kann. Klar habe ich nicht alles verstanden, aber die Leute merken schnell, wenn ich nicht mitkomme und formulieren ihre Aussagen dann neu, bis ich es dann auch mal kapiert habe^^‘ Ich bin richtig froh, so einem netten Klub beigetreten zu sein! Als wir dann so kleine Kärtchen bekamen, wo jeder einen Wunsch drauf schreiben sollte, habe ich erstmal geschrieben, dass ich mein Japanisch verbessern will. Hoffentlich geht er in Erfüllung :)

Später wurde mir dann angekündigt, dass ich bei der nächsten Aufführung dann mitmachen soll. Uaahh. Ob ich je so gut sein werde :O

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Äußerst sinnvolle Songtexte.

Am Abend dann beschloss unser Düsseldorf-Trupp, nochmal ins Karaoke zu gehen und wir haben für insgesamt vier Stunden nur ein Drittel von dem gezahlt, was wir in Düsseldorf für zwei Stunden zahlen…ich merk schon, ich werd hier richtig Karaoke-süchtig o_O“ Es macht aber auch zu viel Spaß!

Sonntag dann fuhren Steffi, Doro, einige Leute aus Doros Sprachkurs und ich zum American Village. Wir haben Taxis genommen und den Preis geteilt, da es mit dem Bus wohl teurer wäre, schließlich muss man umsteigen…Es war ziemlich cool und ich habe mir doch tatsächlich einen Pulli in meiner Größe kaufen können! Was ich auf Okinawa mit einem Pulli will? Nichts, aber über Neujahr fliegen Max, Steffi und ich für eine Woche nach Kyôto und da freue ich mich schon richtig drauf, schließlich soll die Stadt wunderschön sein <3 Und für Okinawa habe ich natürlich nichts an Winterklamotten eingepackt, also hey~ muss ausnutzen, dass es im American Village was in meiner Größe gibt *lach*

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Im American Village gibt’s sogar ein Riesenrad^^

Montag nahm uns dann Saki, eine Germanistikstudentin, mit zum 首里城際 (shurijôsai, Fest beim Shuri-Schloss). Saki kann schon richtig gut Deutsch und ab April nächsten Jahres macht sie zwei Auslandssemester in Hamburg und wir treffen uns gerne mal zum Deutsch und Japanisch üben. Sie brachte noch einige Freundinnen mit, von denen eine sogar nach Düsseldorf kommt für ein Jahr! Wir haben schon ausgemacht, dass wir uns, wenn ich wieder in Deutschland bin, mal treffen :D

Das Fest ging eigentlich drei Tage und Montag war dann der Abschluss, bei dem es eine Art Prozession gab mit verkleideten Menschen. Es war ziemlich interessant und dann haben wir noch Curry-Reis zu Mittag gegessen, der echt gut war. Ins Schloss gegangen sind wir dabei nicht, da wir Mittwoch mit der Uni nochmal dahin fahren. Deshalb sind wir nur eine Weile durch den Schlosspark spaziert und haben uns dann nachmittags wieder auf den Rückweg gemacht und vorher noch ein wenig im Supermarkt eingekauft.

Zu Hause dann galt es, für zwei Kanjitests am Dienstag zu lernen, und dann wurde der eine (natürlich der, auf den ich besser vorbereitet war) auf Freitag verschoben. Gnah. War ja klar…

大綱引き und mehr

Am Sonntag nach unserem Strand-Ausflug ging es dann nach Naha, da dort dann das um eine Woche verschobene 大綱引き (ootsunahiki) stattfand. Im Grunde ist das eine Art Tauziehen, nur mit einem großen Tau. Einem sehr großen Tau. Insgesamt war es 200m lang und hatte einen Durchmesser von über einem Meter und ein Gesamtgewicht von über 40 Tonnen. Und daran ziehen dann mehrere Tausend Menschen und versuchen es auf ihre Seite zu bekommen – nach Osten oder Westen eben. Bevor das Ziehen jedoch begann, gab es eine sehr lange Parade, bei der 14 große Banner durch die Hauptstraße der kokusai-dôri getragen wurden und dazwischen gab es auch immer wieder kleinere Darbietungen. Insgesamt hat die Parade sehr lange gedauert und wir haben sie uns nicht ganz angeschaut, sondern sind irgendwann erst einmal Taco-Reis essen gegangen xD Das war (wie fast alles hier in Japan) wirklich lecker. Der Name sagt eigentlich alles: Tacos und Reis. Es ist wohl sehr beliebt auf Okinawa und besteht aus Hackfleisch, Käse, Salat, Tomaten und eben Reis.

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Der Anfang der Parade.

Gestärkt ging es dann rüber in eine Parallelstraße der kokusai-dôri, wo das Ziehen dann stattfinden sollte. Es waren wirklich viele Menschen da und dauerte noch eine ganze Weile, bis es wirklich anfing. Vorher kamen noch die ganzen Banner und stellten sich auf – 7 auf der Ostseite, 7 im Westen – und eine große goldene Kugel wurde mit einem Kran zwischen zwei hohen Gebäuden befestigt. Dann wurden als Krieger verkleidete Leute auf so Bahren von beiden Seiten über das Seil zur Mitte gefahren, wo sie miteinander kämpften. Nach dem Kampf fuhren sie wieder weg und das Tauziehen konnte beginnen.

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Eines der 14 großen Banner. Alle waren anders verziert.

Es dauerte etwa eine halbe Stunde; dabei wurden von dem großen Tau eben kleinere Taue abgespalten, damit möglichst viele Leute ziehen konnten. Irgendwie war es schon ziemlich anstrengend, aber auch lustig. Ich habe dann auch gleich noch ein wenig mit einem japanischen Ehepaar gequatscht, das am gleichen Seil wie ich zog. Die beiden waren selbst auch Touristen von der Hauptinsel und erzählten mir ein wenig von ihrem Heimatort und zeigten mir Fotos (Schnee!), und dann machten sie netterweise noch ein Foto von mir. Nach dem Ziehen (ich habe leider keine Ahnung, auf welcher Seite ich war und wer nun gewonnen hat xD) konnte man sich ein Stück Seil abschneiden, da das Glück für das Jahr bringen soll. Also habe ich mir ein Stückchen Seil mitgenommen, das ich an mein Balkongeländer gebunden habe. Mal sehen, ob es mir Glück bringt für das kommende Japan-Jahr :)

Zum Schluss wollten die beiden netten Japaner noch ein Foto mit mir machen und ich bedankte mich für die ganzen Infos, die sie mir gegeben haben, und dann verabschiedeten wir uns.

Insgesamt war das Fest wirklich interessant und auch spaßig, und ich habe wieder einen Teil von der Kultur Okinawas selbst miterlebt!

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Fast alle aus dem Sprachkurs waren da und brachten was Leckeres mit!

Den Rest der Woche habe ich größtenteils in der Uni verbracht und es gab eher wenig Spannendes zu berichten. Mittwoch gab es im washitsu des Wohnheims (Zimmer im japanischen Stil) einen kleinen Treff von unserem Sprachkurs, wo jeder Essen mitgebracht hat und wir in gemütlicher Runde zusammensaßen. Ich wollte was „Deutsches“ machen und habe einen Kartoffelsalat mitgebracht, der erst einmal bestaunt wurde (sind ja fast nur Leute aus Ostasien im Kurs^^) und ich erfuhr, dass die deutschen Austauschstudenten vor uns damals auch Kartoffelsalat gemacht hatten xD Aber ich glaube, er kam trotzdem ganz gut an :)

Freitagabend waren wir dann zu viert mit Doro, Max und Steffi das erste mal auf Okinawa im Karaoke und es war lustig! Nicht ganz so luxuriös wie das damals in Osaka, aber die Musikauswahl war genauso groß und das ist ja das Wichtigste. Ich denke, da werden wir noch ein paar Mal hingehen :)

Heute, am Samstag darauf, waren wir wieder auf der kokusai-dôri, diesmal, um uns weiter in Läden umzusehen, da wir vorher ja nicht alles geschafft hatten. Außerdem wollte Steffi noch ein Geschenk für ihre Mutter kaufen und wir anderen wollten uns ohnehin noch ein wenig dort umschauen. Diesmal kam auch Patricia mit, eine DaF-Praktikantin auch aus Düsseldorf, die für sechs Wochen hier ist und ein Praktikum bei den Deutschkursen absolviert. Da wir gestern Abend allerdings alle erst spät zurückgekommen waren, beschlossen wir, zu unterschiedlichen Zeiten loszufahren – Max hatte eine Bäckerei mit Buffet vorgeschlagen, in dem es wohl echtes Brot geben sollte, und das wollte ich natürlich mit eigenen Augen sehen xD Also fuhren wir schon wieder recht früh hin, und ich muss sagen, das Brot dort war toll und auch das ganze andere Essen hat gut geschmeckt. Es war praktisch ein all you can eat und man konnte ganz viel probieren und neben verschiedenem Brot, das an sich schon genial³ war, gab es noch Salate, Suppen und und und. Insgesamt hat es sich echt gelohnt und war super lecker!

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Ein Pikachu mit einer Sanshin! Wie genial ist das denn?

Danach gingen wir zur Post, wo wir Steffi, Lea und Patricia trafen und gingen gemeinsam noch ein wenig über die Straße und schnupperten in verschiedenen Läden rein. Nebenbei habe ich mir noch zwei schöne bunte Tücher gekauft, die nun bei mir im Zimmer an der Wand hängen. Da die Vormieter wohl alle auch irgendwas an den Wänden hatten, sind da leider überall Flecken, wo der Putz ab ist und das sieht nicht besonders schön aus. Daher wollte ich unbedingt was davor aufhängen :) Dann habe ich mir in einem Schreibwarenladen noch ein Kanjischreibheft für Schüler gekauft, vielleicht lerne ich dann mal, die Dinger auch halbwegs gleich groß zu zeichnen…^^“

Max und Lea gingen dann etwas früher wieder zurück nach Hause, während Patricia, Steffi und ich noch ein wenig über die kokusai-dôri bummelten, einen JUMP-Laden entdeckten und uns auch in den Seitenstraßen umsahen. Später aßen wir in einem kleinen Laden zu Abend und da Patricia Veganerin und Steffi Vegetarierin ist, war es etwas anstrengend, zu bestellen. Eigentlich wollten wir erst nur wissen, ob es Gerichte mit nur Gemüse gab, dann hat uns der nette Mitarbeiter aber gleich vorgeschlagen, extra was für die beiden zu machen mit Tofu, gekochtem Reis und gebratenem Gemüse. Sehr nett! Es hat nur etwas lange gedauert, bis er wirklich verstand, was die beiden mit „kein Fleisch oder Fisch“ meinten^^“

Insgesamt war es ein sehr langer Tag und seltsamerweise bin ich nicht besonders müde, obwohl ich eine Woche Uni hinter mir habe und vergangene Nacht nur fünf Stunden geschlafen habe. Trotzdem sollte ich bald wohl schlafen gehen, da nächste Woche so gut wie jeden Tag was ansteht. Ich bin nämlich nun dem Sanshin- und Eisa-Klub beigetreten und es macht sehr viel Spaß, aber dadurch habe ich nun öfters auch abends was vor und Freitag steht eine Halloween-Party hier im Wohnheim an.

Übrigens, wie vielleicht jemandem aufgefallen sein könnte, sieht der Blog nun etwas anders aus. Ich wollte eigentlich von Anfang an ein Foto in den Banner tun, und nun, da ich schon sehr viele Bilder hier auf Okinawa gemacht habe, habe ich mich mal an einem neuen Banner versucht. Weiß aber noch nicht genau, ob ich das so lasse; eigentlich wollte ich was „typisch“ Okinawanisches nehmen, aber irgendwie eignen sich nur die wenigsten Bilder dafür ;)

Ausflug zum Meer

Vergangenes Wochenende kam zur Abwechslung mal kein Taifun vorbei und wir konnten endlich was unternehmen. Da wir eigentlich vorher schon geplant hatten, mal zum Meer zu fahren, und Samstag sehr schönes Wetter angesagt war, dachten wir uns, wann, wenn nicht jetzt? :)

Max hatte den Tipp, dafür doch rüber auf 渡嘉敷島 (Tokashiki-jima) zu fahren, eine Insel etwa 40 Minuten von Naha entfernt. Praktisch, wenn jemand schon was länger da ist und die guten Orte kennt :D Da die Fähre allerdings nur einmal täglich hin- und wieder zurück fährt, standen wir bereits um 6 Uhr auf (und das an einem Samstag Q_Q) und fuhren nach Naha.

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Wie im Bilderbuch.

Da ich schon lange nicht mehr mit einer Fähre gefahren bin, war das Geschwanke anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig, aber immerhin ist mir nicht schlecht geworden :D Und es hat sich mehr als gelohnt!

Auf Tokashiki angekommen, fanden wir mehrere Leute mit Taxi-Bussen vor, die alle anboten, Touristen gegen ein kleines Entgelt an einen der beiden Strände zu fahren. Eine nette Frau nahm uns also mit und brachte uns zum Aharen-Strand. Unterwegs zeigte sie uns dabei auch ein paar interessante Orte, empfahl uns einen guten Laden zum Essen und dann brachte sie uns auch noch hoch auf einen Hügel und hielt an, damit wir Fotos machen konnten. Die Aussicht, die man von dort hatte, war einfach unbeschreiblich…

Später fuhr sie uns dann runter zum Strand und versprach, uns später wieder abzuholen. Wir sind daraufhin zum Strand und ich will nicht zu viel sagen, ich denke die Bilder weiter unten beschreiben ziemlich gut, wie schön es dort war :)

Nach einigen Stunden, lecker チャンプルー (chanpurû, Gemisch aus gebratenem Gemüse, Fleisch, Tofu und wasweißichallem…sehr lecker!), riesigem かき氷 (kakigôri, eine Art geraspeltes Eis mit Sirup) – Lea musste ja unbedingt „so groß wie möglich“ bestellen :D – und einer kleinen Erkundungstour über den Strand beschlossen Max, Steffi und ich, den Rückweg zu Fuß anzutreten und unterwegs noch was von der Landschaft mitzunehmen. Laut Max sollte der Rückweg etwa eine Stunde dauern und so machten wir uns schon gegen kurz vor 4 wieder auf, da die Fähre zurück um 17 Uhr abfahren sollte und es ja nur die eine gibt – verpasst man die, muss man halt auf der Insel übernachten. Es gibt da nur ein kleines Dörfchen mit laut Wikipedia knapp 700 Einwohnern und nur einer einzigen Ampel auf der Insel :D Und so schön die Insel auch ist, übernachten wollten wir da nicht, also hieß es laufen^^ Während die anderen auf den Bus zurück warten wollten, machten wir uns zu dritt an den Aufstieg – ja, die Insel ist wie so ziemlich ganz Japan sehr gebirgig, also musste man erst ein ganzes Stück bergauf laufen, um dann später auf der anderen Seite wieder runterzugehen und dann ist man quasi schon am Hafen. Klingt leicht, war in der prallen Sonne aber gar nicht mal so einfach, kam mir dann aber doch nicht sooo weit vor – wahrscheinlich, weil die Umgebung so schön ist und man da mehr auf die Aussicht als auf den Weg geachtet hat. Falls jemand mal auf dieser Insel ist, würde ich den Weg zu Fuß wirklich empfehlen!

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Das passiert, wenn man es der Kamera überlässt, die „richtigen“ Einstellungen zu wählen: Ein richtiges Postkartenmotiv, hübsch anzuschauen, aber weniger realistisch :D

Die Insel ist so wunderschön, still und friedlich, ich glaube, ich weiß wo ich in 60 Jahren hinziehe, um Gôyâ aufzuziehen (okinawanische Gurke, soll sehr sehr bitter, aber auch gesund, sein, ich hatte aber noch nicht Gelegenheit, sie zu probieren). Vielleicht werde ich dann auch über 100 Jahre alt :D

Wir waren dann aber doch schneller als erwartet und hatten so am Hafen noch Zeit, uns in den kleinen Souvenir-Lädchen umzusehen, ehe wir wieder auf die Fähre gingen. Diesmal bekamen wir sogar einen Platz oben an Deck, wo das Geschwanke noch etwas stärker war, aber so konnte man noch besser den Wind und die Aussicht genießen – unterwegs gab es auch zahlreiche kleine Inselchen, wirklich hübsch. Und da gerade die Sonne unterging, war es gleich doppelt schön :)

Wieder in Naha, liefen wir noch etwas über die kokusai-dôri (wenn man schon da ist…) und gingen noch einmal essen (diesmal hatte ich chanpon, wobei die okinawanische Art wohl irgendwie sowas Ähnliches wie chanpurû zu sein scheint…egal, hauptsache lecker^^).