沖縄へようこそ!

Willkommen in Okinawa!

Am 22. kamen wir also alle nach zwei Stunden Flug in Naha, der Hauptstadt von Okinawa, an und wurden freundlicherweise direkt am Flughafen von Unipersonal abgeholt und zum Wohnheim gebracht. Dort ging es zunächst in einen Konferenzraum, wo jeder von uns vieren einen dicken Umschlag mit etwa 3.000 Blättern (plusminus 2) bekam mit allerhand Unterlagen und Formularen, die es auszufüllen gab und gibt und die nach und nach abgegeben werden müssen. Dazu gab es noch ein Guidebook für internationale Studenten sowie ein „Disaster Manual“ mit Informationen zu verschiedenen (Natur-)Katastrophen wie Erdbeben, Taifunen, Tsunamis und was es nicht alles gibt (und nach dessen Lesen ich überlegt habe, wie ich schnellstmöglich zurückkehren kann XD) und wie man sich in solchen Fällen zu verhalten hat. Nein nein, alles okay, das ist halt zur Vorsicht da und das letzte „schwerere“ Erdbeben in Okinawa ist knapp 90 Jahre her. Aber klar, solche Infos sind wichtig und ich finde auch gut, dass wir sie auch ganz am Anfang bekommen haben.

Die nette Frau, die uns die Umschläge ausgeteilt hat, hat uns dann noch weitere Erklärungen (natürlich auf Japanisch, so als „Übung“ (Originalzitat)) gegeben, und dann durften wir in unsere Zimmer. Der Hausmeister hatte zwar gesagt, wir sollten kurz warten, da uns dann Studenten beim Hochtragen der Koffer (wir sind aufgeteilt auf die Stockwerke 4, 5 und 6) helfen würden, aber wir haben die kurzerhand selbst hochgeschleppt (natürlich gibt es keinen Aufzug), weil wir es vergessen hatten. So standen dann später unten in der Lobby einige leicht verwirrt aussehende Studenten, bei denen wir uns erstmal entschuldigt haben xD

Nach den Erklärungen kam dann auch Max heran, unsere Nummer 5 aus Düsseldorf, der zwei Stunden vor uns im Wohnheim angekommen war. Nun war der Trupp aus unserer Uni vollständig an der Ryûdai versammelt. Yay!

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Die Lobby des Wohnheims – das Gerümpel bitte nicht beachten, das sind die Kartons mit Gegenständen unserer Vorgänger sowie Bettzeug :)

Nachdem wir unsere Koffer in den Zimmern abgestellt hatten, gingen wir sogleich wieder runter in die Lobby, da der Hausmeister (übrigens sehr nett und witzig, er hat sogar Germanistik studiert und spricht ein wenig Deutsch!) uns Kartons rausstellen wollte mit Dingen, die die vorherigen Studenten aus Düsseldorf hiergelassen hatten. Waren das viele! Insgesamt vier Kartons mit Gegenständen, die wir zum Teil unter uns aufgeteilt haben – Geschirr, Putztücher, Besteck, einen Sandwichtoaster (meiner! xD), Töpfe, Reiskocher, sowas halt. Sehr nett, danke an die Vorgänger ^_^ Wir werden sicher auch selbst einiges zurücklassen für die, die das Jahr nach uns hier verbringen! Dann erhielten wir noch frisches Bettzeug (leider ohne Kissen, da es wohl aufgrund der hohen Anzahl an diesjährigen Austauschstudenten wohl nicht genug gab) und durften endgültig unsere Zimmer beziehen.

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Und das Wohnheim von Außen – schön praktisch auf einer Anhöhe, sodass man sich nach einem anstrengen Tag noch einmal extra anstrengen darf^^“ Mein Zimmer sieht man leider nicht, da es vom Vorgebäude verdeckt wird.

Da ich noch nie in einem Wohnheim gelebt habe, kann ich schlecht sagen, ob sie jetzt größer und besser sind als die in Düsseldorf. Aber auf jeden Fall sind sie groß genug und möbliert mit Tisch, Bett, Schrank, Regal, einem Tisch zum Ausklappen und mit Rollen, Stuhl und Nachttisch. Dazu gibt es noch eine kleine Küche mit Herd, Kühlschrank und Schränkchen, ein kleines Bad und sogar einen Balkon. Waschmaschinen und Trockner gibt es auch in jedem Gang. Insgesamt denke ich also, dass man hier sehr gut leben kann.

Am Abend ging ich dann noch mit Max, einer französischen Austauschstudentin sowie einem der senpai (andere Studenten, quasi sowas wie Mentoren) noch Ramen essen. War wirklich lecker! Die anderen waren aber wohl schon zu müde, um mitzukommen :)

Am nächsten Tag gab es dann eine „Shopping Tour“! Dafür wurden wir und auch einige andere Austauschstudenten erneut mit Taxi-Bussen ins Shoppingcenter von Nishihara, der Stadt, in der wir nun leben, gebracht, und hatten dort Zeit uns weiter mit nötigen Dingen einzudecken – was da wären ein Ventilator, ein Kissen, Wäscheklammern etc. :)

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Bett und Nachttisch in meinem Zimmer – das Kopfkissen habe ich gekauft, weil es das günstigste war (und nicht weil da Pokémon drauf sind xD). Das runde Ding an der Wand ist übrigens keine Lampe, sondern ein Helm, den man im Falle eines Erdbebens aufsetzen soll.

Mittwoch gab es dann für uns den placement test, d.h. den Einstufungstest, in welchem Japanisch-Sprachkurs wir kommen sollen, und irgendwie habe ich es geschafft, in einen der höheren zu gelangen…na, da bin ich mal gespannt, wie viel ich da verstehe. Morgen dürfen wir Kurse wählen. Des Weiteren haben wir ein wenig die Gegend und den Campus erkundet und sowohl einen Supermarkt als auch einen 100 Yen Shop etwa 20 Minuten entfernt gefunden, wo wir noch weitere wunderbare Dinge wie Wäschekörbe, Abfalleimer, Wischlappen, Dosenöffner etc. für je 108 Yen (es leben 8% Mehrwertsteuer \o/) besorgen konnten. Ein Paradies! Ich weiß zwar nicht, wie viel der Preis über die Qualität dieser Gegenstände aussagt, aber ich denke mal, für ein Jahr reicht es :)

Donnerstag fuhren wir dann zu fünft (unser Ddorf-Trüppchen) mit dem Bus nach Naha, zur kokusai-dôri (wörtlich etwa „internationale Straße“). Busfahren in Japan will auch mal gelernt sein – man zieht beim Einsteigen ein Zettelchen mit einer Nummer drauf, und vorne gibt es eine Anzeigetafel. Dort steht dann unter jeder Nummer (die eben eine Haltestelle angibt) ein Preis, der sich stetig erhöht, je weiter man fährt. Eigentlich ganz praktisch, da sieht man dann immer, wie viel man zu zahlen hat. Beim Aussteigen dann wirft man das Geld in einen Behälter rein, der automatisch zählt.

Eigentlich wollte ich noch in diesem Beitrag über die kokusai-dôri schreiben, aber es ist schon spät und morgen muss ich früh raus – dafür gibt’s im nächsten Post aber schön viele Fotos, versprochen ;)

Umeda Sky Buildung und Abschied von Ôsaka

Weiter geht’s mit dem letzten Teil unseres Ôsaka-Aufenthalts!

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Eines der zahlreichen Hochhäuser in Ôsaka – ich mag, wie die Sonne sich oben spiegelt. Pika pika!

Wie bereits im vorherigen Beitrag erwähnt, fuhren wir letzten Tag noch einmal zum Schloss von Ôsaka und konnten uns nun bei Tageslicht auch den Park ansehen. Außerdem fanden gleichzeitig wohl eine Art Marathon und Fest statt, denn der Park war gefüllt mit Leuten und Ständen.

Der Park ist wirklich groß und sehr schön, und natürlich gibt es dort auch Schreine. In einem davon wurde sogar gerade eine shintôistische Hochzeit gefeiert, bei der wir einige Zeit lang zuschauen konnten. Fotos davon habe ich allerdings nicht machen wollen, aber es war wirklich interessant anzusehen.

Nach diesem Ausflug fuhren wir dann weiter zum Umeda Sky Building, einem 40-stöckigen Gebäude (nicht das höchste), von dem aus man einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt hat. Unterwegs in der U-Bahn bemerkte ich aber etwas, das mich stutzig machte – es gab doch tatsächlich einen Waggon extra für Frauen! Wtf! Der war auch um Einiges leerer als die Standard-Wagen, weshalb ich mich nicht lange wunderte und über einen Sitzplatz freuen konnte :D Sachen gibt’s!

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Ausblick vom Umeda Sky Building.

Das Umeda Sky Building ist wirklich schön, ich kann jedem, der in Ôsaka ist, nur einen Besuch empfehlen. Und keine Sorge, man muss keine Treppen steigen ;) Das geht alles mit Fahrstühlen und Rolltreppen; nur selbst gucken muss man :D Wir hatten auch richtig Glück mit dem Wetter; man konnte sehr weit schauen. Auch das Schloss war sichtbar!

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Ob es im alten Ôsaka tatsächlich so aussah?

Später dann ging es in den Untergrund – oder so ähnlich. Eigentlich meine ich damit einen Teil unterhalb von Ôsaka (habe ich schon erwähnt, dass unterhalb der Stadt teilweise ganze Shopping-Straßen sind? O_o“), in dem versucht wurde, das „alte“ Ôsaka nachzubauen. Es sieht alles dort, naja, „traditionell“ (oder was man sich unter dem Begriff auch vorstellen mag) aus – enge Gassen, viele Lädchen und natürlich Schreine. Ich habe mich tatsächlich wie in der Zeit versetzt gefühlt (na gut, wenn die ganzen Kabel an der Decke nicht wären^^) :D

Später dann machten wir noch eine letzte lange Runde durch die Stadt, eine Art Park, eine belebte Straße, nach shinsekai zum Essen (wo wir uns noch mit einem Straßenkünstler anfreundeten, der sich über unser Interesse an Japan freute) und dann schließlich ging es zurück ins Hostel – stand am nächsten Tag doch der Flug nach Okinawa an. Der Taifun war wohl netterweise an Okinawa vorbeigezogen und nun unterwegs nach Taiwan, um später in Richtung Hauptinsel zu fegen – also nur schnell weg aus Ôsaka^^“

So verabschiedeten wir uns am nächsten Tag von Jessi, die in Ôsaka bleibt und dort studiert, und fuhren zu viert zum Flughafen – viel zu früh, aber wir trauten uns nicht so recht zu, das Gate schnell zu finden. Wir fanden es dann aber doch quasi auf Anhieb und durften noch eine Stunde warten, bis der Check-in überhaupt anfing…was soll’s. Immerhin gab es winkende Pikachus in Pilotenuniform (verrückt, was?).

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Anflug auf Okinawa! Ist das tatsächlich für das nächste Jahr mein Zuhause?

Um 13:25 Uhr startete dann der Flug nach Okinawa – nun in einer viel kleineren Maschine als der nach Japan und auch ohne Luxus-Bildschirme (dafür sprach die Crew genauso unverständliches Englisch wie das Personal von Emirates), aber gut, der Flug ging nur zwei Stunden. Er verlief ebenfalls gut und nun ja, wir landeten am Flughafen Naha, der Hauptstadt Okinawas. Dort wurden wir dann auch schon von Leuten aus der Uni erwartet, die uns mit einem Taxi-Bus zum International House, unserem Wohnheim, brachten.

Puh, damit schließt ich das Kapitel Ôsaka für’s Erste und es öffnet sich der Vorhang für Okinawa! Dazu aber später mehr :)

PS: Es ist mörderisch heiß hier T_T

Shinsekai, Pokémon, Shinsaibashi und Ôsaka-jô

Mittlerweile bin ich im International House der Ryûdai (kurz für Ryûkyû Daigaku = Ryûkyû-Universität) angekommen und habe sogar schon früher als erwartet Internet! Yay! Gut so, denn ich muss viel nachholen hier. Erst einmal geht’s weiter mit Ôsaka.

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Der Turm mit Werbung für Klimaanlagen von Hitachi o.O

Am Abend der Ankunft gingen wir dann auf der Suche nach was Essbarem in Richtung eines Turms, den wir irgendwo in der Ferne sahen, bis wir schließlich in einem Bezirk namens shinsekai landeten. Dieser ist abends ziemlich gefüllt mit Leuten, die sich nach Feierabend in eine Bar setzen oder pachinko (japanisches Glücksspiel) spielen. Zusätzlich gibt es da auch viele Essläden.

Da wir aber etwas speziell sind, was Essen angeht (eine Veganerin und eine Vegetarierin waren dabei), wurden wir doch nicht so leicht fündig und darüber hinaus gab es so viel anderes zu sehen, dass wir erst einmal den Hunger vergaßen. Da es mittlerweile auch schon sehr spät geworden war und wir immer müder wurden, holten wir uns kurzerhand im konbini (kurz für convenience store) was zu futtern und gingen dann zurück zum Hostel.

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Wer kann da schon widerstehen?

Am nächsten Tag dann fuhren wir mit der U-Bahn (unserem Hauptfortbewegungsmittel in Ôsaka) nach shinsaibashi, einem grooooßen Shopping-District in Ôsaka, wo es wirklich ALLES zu geben scheint. Vorher jedoch erspähten wir am Bahnhof von Ôsaka etwas, das unsere MoJa-Herzen höher schlagen ließ: Ein Pokémon Center! xD

Ich muss wohl nicht erwähnen, wo wir die nächsten zwei Stunden des Tages verbrachten D:

Zahlreiche Fanartikel zum Thema Pokémon, Werbung für die neuen Editionen (*_*) und und und – es schien alles zu geben, angefangen bei Plüschtieren über Geschirr bis hin zu Schreibwaren und Socken mit Pokémon-Motiven.

Nachdem wir unseren Pokémon-Durst für’s Erste gestillt hatten (*hust*) wurde es Zeit für etwas Kultur. Unterwegs nach shinsaibashi  (wir MUSSTEN ja unbedingt zu Fuß laufen… -_-„) kamen wir so noch an einigen interessanten Gebäuden vorbei, unter anderem auch einem buddhistischen Tempel.

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Mitten in der Stadt zwischen Hochhäusern und Wohngebäuden: ein Tempel des „Buddhismus des reinen Landes“.

Schließlich erreichen wir nach einer halben Ewigkeit doch noch die Shopping-Meile (eigentlich schon wieder bereit fürs Bett). Lang und mit unzähligen Seitenstraßen, wussten wir nicht so recht, wo wir zuerst hingehen sollten und wanderten so wieder relativ planlos durch die Gegend, bis wir schließlich eine Karte der Umgebung fanden (in Japan stehen praktisch an jeder Ecke Umgebungskarten, was einerseits praktisch ist, andererseits aber auch zu Verzweiflung führen kann, wenn man nur etwa die Hälfte lesen kann). Schließlich aber kam eine nette Japanerin vorbei und fragte auf Englisch, ob sie denn helfen könne – man muss uns unsere Planlosigkeit angesehen haben. Auf unsere Nachfrage hin erklärte sie uns den Weg zum Mandarake – einem Second-Hand-Laden für Mangas, in dem aber auch Anime-Boxen, Spiele und und und verkauft werden.

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Nur eine Ecke des Raums, aber man kann wohl sehen, wie atmosphärisch er eingerichtet war.

Shinsaibashi ist wirklich riesig, und so waren wir auch bereits am nächsten Tag wieder dort unterwegs – dann allerdings in Amerika-mura (wörtlich „Amerika-Dorf“) sowie anderen Seitenstraßen. Wir trafen uns dann auch mit einer weiteren Kommilitonin, die in Kôbe, einer Stadt in der Nähe, ihr Auslandsjahr verbringt. Abends gingen wir noch ins Karaoke und ich muss sagen, wenn jedes Karaoke in Japan so toll ist, will ich hier nie wieder weg *_* Kein Vergleich zu dem Karaoke in Düsseldorf! Es gab mehrere Stockwerke mit Räumen (wir waren im fünften (!)), die Räume selbst waren auch groß, hatten zwei Fernseher, zusätzlich zu den beiden Standard-Mikros noch ein Standmikrofon, tolles Licht passend zur Musik und die Auswahl der Songs war auch gigantisch. Vielleicht hatten wir aber auch ein Bonzenkaraoke erwischt xD‘ Trotzdem zahlten wir am Ende weniger als in Düsseldorf o_O“

Am Ende teilten wir uns auf, und Steffi und ich wollten uns noch das Schloss von Ôsaka anschauen gehen. Da es mittlerweile schon dunkel geworden war, hofften wir natürlich darauf, dass es auch erleuchtet war. Unsere Hoffnung fand sich bestätigt und so konnten wir uns noch Ôsaka-jô bei Nacht anschauen. Ein sehr schöner Anblick, wirklich.

Dennoch besuchten wir am nächsten Tag erneut das Schloss, um es einmal bei Tag zu sehen, aber auch andere Orte. Dazu aber mehr im nächsten Post :P

Zum Schluss aber noch ein Bild der Skyline von Ôsaka bei Nacht:

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Keine Ahnung, wie viel man erkennt…Eigentlich wollte ich nur die Panorama-Funktion der Kamera ausprobieren :P

Jetzt, da ich Internet habe, werde ich natürlich versuchen, in kleineren Abständen zu schreiben beziehungsweise möglichst schnell Ôsaka abzuhaken, damit ich mit Okinawa anfangen kann; schließlich verbringe ich ja hier mein Japan-Jahr^^