Back

Die letzten Tage in Ômura nahm mich Yasuko-san freundlicherweise noch mit zu einem Vortrag zur Geschichte des Christentums in Nagasaki, insbesondere zu den カクレキリシタン (kakure kirishitan, sowas wie die „versteckten Christen“). Irgendwann im 16. Jahrhundert kam der spanische Missionar Francisco de Xavier nach Japan, um dort das Christentum zu verbreiten. Da dann aber ab 1603 der nette Shôgun Tokugawa Ieyasu (dem alles Europäische nicht so geheuer war)  auch das Christentum verbat, lebten viele Christen in Japan versteckt weiter, damit sie ja nicht gefunden wurden. Sie wurden regelrecht verfolgt.

Auch heute noch gibt es viele Christen in Nagasaki (einem der bedeutendsten Häfen), und darüber gab es dann einen Vortrag in der Stadthalle Ômuras. Es war eine gute Gelegenheit, weiterhin mein Hörverständnis zu verbessern (mal etwas Abwechslung zum japanischen Fernsehen muss sein^^) und Geschichtsgrundlagen aufzufrischen.

IMG_20150914_130900

Der Damm in Ômura.

An meinem letzten Tag in Japan nahm Yasuko-san sich dann noch einmal Zeit und fuhr Tracy und mich zu einem Damm in Ômura. Der wurde nämlich in dem Vortrag erwähnt und da die Gegend dort auch sehr schön ist, wollten wir sie uns ein wenig anschauen. Es kam mir so friedlich vor; alles war grün und umringt von Bergen. Ich muss sagen, Japans Natur ist wirklich schön.

Ich habe mich gefreut, an meinem letzten Tag noch einen kleinen Ausflug machen zu können.

Tja, und dann kam der 15., der Tag des Abflugs. Mir war etwas flau im Magen, als wir gegen 13:30 Uhr zum Flughafen losfuhren. Dort verabschiedete ich mich dann von Yasuko-san und Tracy, und danach begann ein langer Weg.

Insgesamt, wenn man die Wartezeiten bei den Umstiegen mit einberechnet, hat der Weg von Ômura in Nagasaki bis Düsseldorf über 30 Stunden gedauert. Dementsprechend war ich auch ziemlich kaputt, als ich hier ankam.

Ich war ziemlich traurig, als ich bei der Ausreise meine zairyû-Karte (oder auch, wie sie früher hieß: Alien Registration Card) entwerten ließ. Als ich der Frau am Schalter das sagte, musste sie lachen und bat mich, wieder herzukommen. Das werde ich definitiv, wenn auch wohl nur als Tourist…

Die Flüge verliefen alle ohne größere Schwierigkeiten. Zwar hatte ich etwas zu viel Handgepäck dabei, aber ein entschuldigendes Lächeln und höfliches Japanisch in Ôsaka beim Einchecken reichten, auch mit zwei Taschen, Kissen und einem Kilo zu viel durchzukommen. Mein Rucksack wurde dreimal durchleuchtet und auseinandergenommen, da sich darin ein Magnet in düsseldorfer Radschläger-Form befand…keine Ahnung genau, woher ich ihn hatte und wie er da hineingeraten war, aber anscheinend sah er beim Durchleuchten verdächtig nach Ninja-Wurfstern aus. Die Frau musste lachen, als sie ihn schließlich fand (ich hatte ihn völlig vergessen) und immerhin wurde er nicht konfisziert. Komisch, bei meinen 13 (?) Japan-Inlandsflügen war das nie ein Problem gewesen. Naja, andererseits, vielleicht reisen da ja öfters mal Ninjas mit Wurfsternen herum…^^‘ In Dubai beim Umsteigen war er übrigens auch kein Problem :P

IMG_20150916_202300

Kaum in Düsseldorf, wurde ich von Regen und einem grauen Himmel begrüßt.

Größtenteils verbrachte ich meine Zeit mit Lesen, Musik Hören, Schlafen oder Lernen (ja, ich will nächstes Jahr die höchste Stufe des JLPT bestehen^^). Irgendwann aber war ich einfach zu müde, irgendwas zu machen, und versuchte zu schlafen…das war aber gar nicht so leicht, ich wachte nach spätestens einer Stunde immer wieder auf und so döste ich mehr vor mich hin, als dass ich schlief. Glücklicherweise waren beim Flug Dubai-Düsseldorf die beiden Plätze neben mir leer, sodass ich mich quer hinlegen konnte^^ Ansonsten gab es auf den beiden Emirates-Flügen auch noch was zu essen und konnte sich an den schicken Bildschirmen an den Sitzen noch was anschauen, wenn man wollte. Insgesamt muss ich sagen, ist der Service echt gut, aber dennoch war ich einfach nur geschafft, als das Flugzeug dann in Düsseldorf zum Landen ansetzte.

Tja…und nun bin ich hier.

Was gibt es groß zu sagen? Mein Austauschjahr in Japan ist offiziell zu Ende, ich bin wieder in Deutschland und muss jetzt erstmal zusehen, dass ich mich wieder an das Leben hier gewöhne. Ich habe noch zwei Semester Studium vor mir, ehe ich meinen Bachelor habe, und wie es danach weitergeht, steht in den Sternen. Bis vor einem Jahr war ich mir noch sehr sicher, was ich mal machen will, aber dieses letzte Jahr hat so Vieles für mich geändert, dass ich mir unsicher geworden bin. Aber naja, wahrscheinlich muss ich erst einmal zur Ruhe kommen, bevor ich mir weitere Gedanken machen kann. Ich weiß nur eins: Japan ist wundervoll und ich bin froh, dass es nun meine zweite Heimat geworden ist.

Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass ich unglaublich glücklich darüber bin, diese Chance erhalten zu haben. Ein Jahr lang in Japan zu studieren, war so ziemlich das Beste, was mir passieren konnte, und ich bin sicher, ich habe sehr sehr viel dazugelernt – auch neben der Sprache. Dennoch werde ich nicht aufhören zu lernen, da ich nächstes Jahr unbedingt versuchen möchte, auch noch die höchste Stufe des JLPT zu bestehen.

In einem meiner ersten Beiträge damals schrieb ich

Ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Jahr und freue mich auf all die interessanten Dinge, die ich sehen, all die Leute, die ich kennenlernen werde und allgemein einfach auf alles, was mich in Japan erwartet!

Ich bin sicher, das Jahr wird großartig!

Und ja, das war es auch. Es war großartiger als erwartet.

Damit schließe ich dann auch meinen Blog. Wer weiß, vielleicht habe ich ja irgendwann noch einmal die Gelegenheit, länger in Japan zu sein (denn wer weiß schon, was die Zukunft bringt) und vielleicht belebe ich den Blog dann auch wieder (oder erstelle einen neuen).

Noch einmal vielen Dank an die Leser, ich bin froh, wenn mein „Tagebuch“ euch gefallen hat.

IMG_20150915_224556

Departed.

Es ist noch nicht vorbei

Erstmal: Yay! Ich habe den JLPT N2 bestanden! Das heißt, jetzt sind meine Japanisch-„Skills“ irgendwie offiziell anerkannt :D

_____________

Ich geb’s ja zu, ich habe geweint, als es dann soweit war, dass ich diejenige war, die in das Taxi einstieg und Richtung Flughafen fuhr (beide Male). Aber der Reihe nach.

Aktuell befinde ich mich in der Präfektur Nagasaki, genauer gesagt in der Stadt Ômura (etwa eine Stunde Zugfahrt entfernt) und helfe wieder auf der Farm aus, auf der ich schon im Februar gewesen war. Nagasaki ist somit auch das letzte Ziel meines derzeitigen Japan-Aufenthalts, danach fliege ich nur noch nach Ôsaka, um meine Heimreise anzutreten – in zwei Wochen.

Vom 21. August bis 1. September war ich also in Tokyo. Da ich am Vortag so ziemlich alles zusammengepackt und zu Elli raufgebracht hatte, war mein Zimmer sehr leer an dem Abend. Noch dazu war ich wirklich sehr aufgekratzt, da ich doch am folgenden Tag aus dem Wohnheim ausziehen würde. Auch jetzt, während ich mich daran erinnere, habe ich ein seltsames Gefühl.

IMG_20150820_202739

最後のモス。

Ich hatte (da mein Kühlschrank ja nun auch ausgeschaltet und komplett leer war) nichts zu essen da, weshalb ich mit Steffi nochmal zum Mos gegenüber wollte – eigentlich war es schon fast Tradition, dort spätabends nochmal aufzukreuzen, wenn einen der plötzliche Hunger plagt. Da es nun mal der LETZTE ABEND war, durfte der obligatorische Mos-Besuch auch nicht fehlen; spontan fragte ich dann noch Elli und U, ob sie mitkommen wollen würden. U kam zwar erst, als wir bereits fertig mit Essen waren, dennoch blieben wir dann noch eine Weile und unterhielten uns. Irgendwie kamen wir auch auf die Themen Pokémon und Nintendo, woraufhin Elli unbedingt noch zusammen 3DS spielen wollte. Und so kam es, dass wir uns nach Mos nochmal in den PC-Raum des Wohnheims verkrümelten, um zu zocken^^“ Zufälligerweise kam dann auch noch Fan vorbei, was mich sehr freute, da ich mich vorher nicht richtig von ihm verabschieden konnte. Wir plauderten noch eine Weile, da keiner so richtig schlafen gehen wollte, und als ich dann noch eine Nachricht vom netten Besitzer „unserer“ Bar 月ノ音 (tsuki no oto) bekam – Ende August gab es wohl eine Eisa-Aufführung vor der Bar – und da fiel mir ein, dass das ja noch das Einzige war, was ich noch unbedingt hatte machen wollen auf Okinawa: Mich bei den Leuten im tsuki no oto bedanken für ihre Gastfreundschaft und die Erlaubnis, dass wir unseren Film dort drehen durften. Vorher hatte ich nie die Zeit gefunden, vorbeizugehen, und so entschlossen wir dann spontan (Elli, U, Fan, Steffi und ich), da nochmal kurz vorbeizuschauen. Die Mitarbeiter freuten sich scheinbar, und als sie erfuhren, dass dies mein (vorerst!) letzter Abend auf Okinawa war, schenkten sie uns nochmal leckeren hausgemachten Schinken sowie Nashi (ich liebe Nashi). Und so fand ich doch die Gelegenheit, mich zu verabschieden, und musste gleichzeitig versprechen, auf jeden Fall „bald“ wieder vorbeizuschauen.

IMG_20150820_234914

Nashi.

Wirklich nett die Leute. Wenn ich wieder auf Okinawa bin, werde ich unbedingt dort vorbeikommen.

Nun war es doch schon spät geworden, weshalb wir zurückkehrten. Da Fan am nächsten Tag früh los musste (der Arme hatte doch tatsächlich noch Unterricht), würden wir uns nicht mehr sehen, weshalb ich mich schon mal von ihm verabschiedete („bis nächstes Jahr in Taiwan!“).

Die Nacht schlief ich nicht gut.

Am nächsten Morgen bestellte ich gegen 10 Uhr ein Taxi. Da Osamu-san krank war, warf ich meinen Schlüssel in seinen Briefkasten und gab meinen Internet-Router sowie das Bettzeugs an die Vertretung ab. Ich verabschiedete mich von U, der extra aufgestanden war, sowie Elli, wobei ich sie noch einmal in Nagasaki treffen würde, merkte, dass mir die Tränen kamen, und stieg ins Taxi ein. Ich geb’s zu, mir war echt zum Heulen und der Taxifahrer fragte auch besorgt, ob alles in Ordnung sei. Er zeigte sich verständlich, als ich ihm erklärte, dass ich nach einem Jahr nicht so gerne da weg wollte, und fragte danach, ob ich aus Amerika sei. Typisch^^

IMG_20150821_095538

Das letzte Foto, das ich von meinem Zimmer schoss. Wirkte schon fast gespenstisch.

……….

So flog ich an dem Tag nach Tokyo – das erste Mal so richtig alleine auf Reisen. Insgesamt war ich 10 Tage dort und das aufgeteilt auf drei Unterkünfte, und in jeder traf ich auf sehr nette Leute, mit denen ich mich prima unterhalten konnte. Mit einer Japanerin aus Hokkaidô habe ich auch Mails ausgetauscht und sie schreibt mir hin und wieder, was ihr so in den Sinn kommt und korrigiert mein Japanisch, wenn ich ihr eine Mail schreibe und Fragen zu Japanisch habe. Auch im zweiten Guest House traf ich zwei Japanerinnen und eine Koreanerin, mit denen ich mich gut unterhalten konnte. Ich bekam sogar eine kleine Daruma-Figur geschenkt.

Insgesamt ließ ich es in Tokyo gemütlicher angehen – und irgendwie war ich die ersten zwei Tage auch noch krank (warum auch immer, bei meiner Abreise fühlte ich mich kerngesund)…bäh.

Naja, auf Tokyo werde ich dann aber wohl in einem nächsten Post eingehen. Nun habe ich ja wieder eine stabile Internetverbindung und meinen Laptop da, daher versuche ich, sobald wie möglich ein paar Worte und Bilder zu Tokyo hochzuladen.

Erkenntnis: Ein Austauschjahr ist anfangs etwas unheimlich, wird später unglaublich toll, und gegen Ende sehr, sehr traurig.

IMG_20150821_095613

Mein Zuhause.

修了

Montagabend traf sich unsere Klasse noch einmal zu einem gemeinsamen Abendessen in einer Bar und plauderte über alles Mögliche. Gegen Mitternacht ging es zurück zum Wohnheim für einen „Abschied“ auf unsere Art. Wie schließt man ein so tolles JAHR besser ab als mit einem Feuerwerk? Egal, dass unser Jahresende im August liegt – wir hatten vorher in Nishihara einmal ein paar Feuerwerkskörper gekauft und so endete unser Jahr mit einem eigenen 2組-Feuerwerk :)

Nicht alle meine Klassenkameraden wussten vorher davon, daher war es sicherlich auch eine schöne Überraschung.

Am Dienstag fand dann die 修了式 (shûryôshiki, in etwa „Abschlusszeremonie“) statt. Ich erinnere mich noch, wie ich vor einem halben Jahr bei der Abschlussfeier für meine Senpai zugesehen hatte. Einige hatten geweint und ich hatte es seltsam empfunden, zuzusehen, wie sie ihre Urkunden bekamen und sich von allen verabschiedeten.

11856430_920812791326823_30626259321802836_o

Natürlich verbringt man seinen letzten Tag mit Blumen pflanzen, was sonst?^^

Und nun stand ich selbst da und verabschiedete mich von Freunden, Klassenkameraden und Lehrern. Eine Urkunde habe ich (noch) nicht bekommen, da ich mein Stipendium bis September erhalte und nicht vorher „abschließen“ darf. Am 2. September ist noch eine Abschlussfeier, die für Leute wie mich und einige der Leute sind, die hier forschen. Da ich das vorher allerdings nicht wusste, schon meinen Flug gebucht hatte und auch so lieber mit meiner Klasse feiern wollte, gehe ich am 2. nicht hin und war dafür Dienstag dabei. Wieder wurden vor dem International Office ein Baum und ein paar Blümchen gepflanzt, ehe es zur Halle ging, in der die Feier stattfand. Es waren nicht so viele Leute da wie damals, aber auch diesmal wurden viele Fotos gemacht, viel gegessen, gelacht und geweint. Sogar Ashihara-sensei, meine Klassenlehrerin, hat kurz weinen müssen. Es muss sehr schwer für sie sein, sich jedes halbe Jahr von ihren Studenten verabschieden zu müssen. Ein Mädchen vorne auf der Bühne, das ein Lied gesungen hat, ist plötzlich in Tränen ausgebrochen und musste von ihren Klassenkameraden getröstet werden. Trotz der vielen Tränen war es dennoch ein schöner Tag und unsere Klasse hat sich versprochen, dass wir spätestens 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokyo wieder zusammen sein werden :)

IMG_20150818_201749

Bowling.

Am Abend fuhr ich dann noch mit ein paar Kommilitonen zum Round1 ins Bowling mit anschließendem Abstecher ins Game Center. Nach wie vor wechseln sich bei meinem Bowling ein Strike (alle auf einmal) von einem epic fail (= nichts) ab, aber mir macht das nichts aus, denn für mich zählt der Spaß, und den hatte ich genug :)

Im Game Center habe ich bei einem Spiel tatsächlich ein Okinawa-Hintergrundbild freispielen können, das macht sich bestimmt gut, wenn ich mal auf der Hauptinsel wieder in eins gehe :D

Mittwoch (gestern) wollte ich vormittags eigentlich mit Max zur Bank nach Ginowan laufen, da unsere letzte Miete nicht eingezogen wird, sondern wir sie selbst einzahlen müssen. Der Weg dauert ca. 30 Minuten und ich hatte mich bei dem Wetter nicht besonders darauf gefreut, umso mehr also freute ich mich, als David, mein Klassenkamerad, anbot, mit seinem Motorrad zur Bank zu fahren und für uns zu bezahlen. Danke, wirklich nett! Und nein, er ist nicht mit dem Geld nach Hawaii abgehauen :D

11232082_920851781322924_3067850405662854469_o

Da ich im September nicht mehr da bin, drückte mir meine Lehrerin kurzerhand das Zeugnis von wem anders in die Hand, da sie ein Foto machen wollte^^

Da ich dann so doch etwas mehr Zeit hatte als ursprünglich gedacht, habe ich am Vormittag noch weiter in meinem Zimmer rumgeräumt (angefangen hatte ich eigentlich schon Sonntag), da ja langsam mal alles raus muss. Ich brachte dann gleich schon einmal einen Haufen verschiedener Dinge runter zu Osamu-san, der sie für die nächsten Austauschstudenten, die ja bald ankommen sollten, aufbewahrt. Wir hatten damals ja auch ganz viele Haushaltsgeräte etc. von unseren „Vorgängern“ erhalten und so geben wir jetzt auch viel an die nächsten weiter. Es sind auch einige Dinge dazugekommen, ich denke, die neuen Leute werden viel davon gebrauchen können. Osamu-san drückte mir bei der Gelegenheit noch einen dicken Brief in die Hand, der für mich aus Deutschland gekommen war. Danke Chris, sehr gutes Timing! :D

Am Nachmittag traf ich mich noch einmal mit Yuriko zum Tandem und sie erzählte mir, wie es im März bei ihr gewesen war, als sie aus Düsseldorf zurückgekehrt war. Sie versprach mir auch, am Freitag zum Flughafen zu kommen und mich zu verabschieden, also sehen wir uns noch einmal. Ich habe mich sehr gefreut :)

11856336_844785965589457_3009187241151912738_o

Zum Abschluss noch ein Gruppenfoto, auch wenn leider nicht alle da waren^^

Abends gab es ein letztes Abendessen mit Ashihara-sensei in Naha. Anschließend gingen wir noch in eine Bar, in der wir schon öfter gewesen waren, verabschiedeten uns vom Besitzer (der sich meinen Namen nicht merken kann und mich daher Angelina nennt), gingen kurz ins Karaoke und fuhren dann heim. Meine Lehrerin weinte wieder, aber da sie nächste Woche nach Tokyo fährt, sehe ich sie da ja eventuell nochmal. Obwohl es schon 3 Uhr nachts war, als ich erschöpft im Wohnheim ankam, traf ich da trotzdem noch auf Sho, Kan und Austin aus meiner Klasse. Wir plauderten noch kurz, dann ging ich schlafen…irgendwie war ich aber um 6 wieder wach und da ich nichts Besseres zu tun hatte, packte ich weiter meinen Koffer, brachte noch ein paar Sachen zu Osamu-san (der krank ist und mir erklärte, ich solle meinen Schlüssel morgen einfach in seine Postbox werfen, da er wohl nicht kommt), verabschiedete mich gegen Mittag von Sho, Kan und Austin (zum dritten Mal), plauderte ein wenig mit Steffi, die Anfang September einen kurzen Abstecher nach Nagasaki machen will, wo wir uns also noch einmal treffen können, und nun sitze ich hier und schreibe meinen Blogeintrag.

Mein Zimmer ist fast leer, neben mir steht mein Rucksack, fast fertig gepackt für Tokyo. Mein Koffer ist auch voll und ich stelle ihn nachher bei Elli im Zimmer ab. Ich komme Anfang September noch einmal kurz zurück nach Okinawa und hole ihn dann ab. Ansonsten ist kaum noch was da. Meinen Laptop werde ich nachher herunterfahren und dann auch raufbringen zu Elli, da ich nur mit leichtem Gepäck nach Tokyo reisen will.

Am 1. September geht es zurück nach Okinawa, da ich noch für das Stipendium unterschreiben muss und dann auch meine Urkunde bekomme. Am 2. fliege ich weiter nach Nagasaki zu Chad und Yasuko und helfe dort wieder für zwei Wochen auf der Farm aus, ehe es am 15. nach Ôsaka geht – genauer: zum Kansai International Airport. Ich denke nicht, dass ich den Flughafen verlassen werde, da am gleichen Tag dann auch mein Rückflug geht – von Ôsaka über Dubai nach Düsseldorf. So, wie ich vor 11 Monaten hierher gekommen bin.

Erkenntnis des Tages: Man hat immer zu wenig Koffer.