平和学習

Derzeit nehmen wir im Unterricht das Thema Frieden durch; in allen Fächern sprechen wir dabei über den Zweiten Weltkrieg (besonders eben mit Fokus auf Okinawa), halten Vorträge über den Zustand in unseren Ländern damals, über Problematiken, die auch heute noch Bestand haben (wie beispielsweise die US-Militärbasen auf Okinawa), und nächste Woche kommt sogar ein Herr aus Nagasaki in den Unterricht, der den Atombombenabwurf 1945 miterlebt hat und seine Geschichte erzählen möchte.

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Das Foto ist aus einem Museum und zeigt, wie es in einer der Höhlen ausgesehen hat.

Zusätzlich machen wir auch viele Exkursionen zu historisch bedeutsamen Orten wie Friedensmonumenten und anderen Denkmälern. So waren wir am Montag einen unterirdischen Höhlenkomplex besichtigen (Okinawanisch: ガマ, gama). Dabei handelt es sich um eine natürlich entstandene Höhle, in der während des Zweiten Weltkriegs, als amerikanische Truppen in Okinawa einmarschiert sind, viele Einwohner der Insel Zuflucht gesucht haben. Sie haben da teilweise mehrere Monate ausgeharrt in der Dunkelheit, ständig in der Angst, entdeckt zu werden. Es gibt mehrere davon auf Okinawa; bei manchen haben nur sehr wenige überlebt (sei es durch Krankheit, Selbstmord oder nach Entdeckung durch die Armee), in anderen mehrere Leute oder es wurden sogar alle gerettet – wenn amerikanische Soldaten zum Beispiel ein Papier hineinwarfen, auf dem in Japanisch Anweisungen standen, dass sie rauskommen sollten; natürlich glaubten das nicht alle Leute. Teilweise wurden aber auch Leute aus Hawaii, die japanische Wurzeln hatten, mitgebracht, die dann als Dolmetscher fungierten.

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Statt einem Kimono hätte ich viel lieber so einen Hut^^

Wir besichtigten so eine Höhle und sahen später in einem anderen Fach auch einen Film über das Leben während des Zweiten Weltkriegs auf Okinawa und auch danach kann ich wohl nur ansatzweise verstehen, wie viel Angst die Leute gehabt haben müssen. Da hockt man mit mehreren Hundert Leuten in so einer Höhle, mit nur wenig Nahrung und kaum Licht und muss warten. Ohne Taschenlampen wäre es dort stockfinster gewesen (wir haben sie an einer Stelle ausgeschaltet), man sah echt die Hand vor Augen nicht. Dann tropft ständig Wasser von der Decke. Und ansonsten ist alles still. Das einzig Angenehme war wohl, dass dort unten keine 38°C herrschten. Fotos habe ich leider keine machen können, erstens hatte ich meine Kamera vergessen und zweitens war es ohnehin viel zu dunkel dafür.

Vorherige Woche Mittwoch waren wir mit okinawa jijou auch im Museum der Präfektur Okinawa, in der auch viele Ausstellungsstücke zu sehen waren, wobei wir am Ende eindeutig mehr Zeit im Kinderparadies verbrachten… o.O Dort konnte man alte okinawanische Kleidung anprobieren und laut meiner Lehrerin steht mir ein traditioneller Okinawa-Kimono sehr gut…hahaha. Immerhin konnte wir dann an einem Workshop teilnehmen und Okinawa-Spielzeug basteln.

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Ausblick von Aussichtsplattform auf den Friedenspark.

Heute waren wir in Okinawas Friedensmuseum mit angrenzendem Park. Diese Exkursion war für meine Klasse freiwillig, aber ich wollte die Gelegenheit trotzdem wahrnehmen. Wir hatten zwar zwei Stunden Zeit, durch das Museum zu gehen, aber im Großen und Ganzen hatte man die Ausstellungsstücke dort schon überall einmal gesehen – entweder in einem der Vorträge, die wir in der Klasse hielten, einem Dokumentarfilm oder einem anderen Friedensmuseum (in meinem Falle Nagasaki und Hiroshima). Daher gingen die Leute aus meiner Klasse eher schnell da durch, während die anderen Klassen sich mehr Zeit ließen. Lieber sahen wir uns dann den Park an, der echt schön war. Da das Wetter so gut war und man auch das Meer sehen konnte, kam mir die Szenerie wie aus einem Urlaubskatalog vor :) Kurz vor Ende verkrümelte ich mich mit zwei Kommilitonen noch in einen winzigen Soba-Laden, um der Hitze zu entfliehen und Mittagessen nachzuholen, da ich vorher keine Zeit dafür gehabt hatte.

Ansonsten gab es hier auch viele Denkmäler für Kriegsopfer; auch für die koreanischen, von denen es ja auch viele in Japan gab.

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Vergangenes Wochenende war nicht viel los – zwar lud mich meine Tandempartnerin Sonntagabend zum Essen in Naha ein, was unglaublich lecker war, und am Freitagabend gab es hier in der Nähe in einem Café eine Austauschstudenten-Party, auf der auch viele japanische Studenten anwesend waren, mit denen man sich gut unterhalten konnte, aber den kompletten Samstag und den halben Sonntag verbrachte ich mit ein paar Kommilitonen im Computerraum des Wohnheims. Wir sollen mit der Klasse nämlich dieses Semester als Projektarbeit einen Film drehen, und nachdem wir bereits zwei Monate mit Diskussionen ohne großartige Resultate verplempert haben, haben wir uns zu fünft zusammengesetzt, um ein Drehbuch zu schreiben (nach vorheriger Ankündigung natürlich). Zunächst brauchten wir einige Stunden, um einen groben Storyablauf sowie Rahmen zu entwerfen, dann ging es ans Schreiben, und währenddessen zeichnete ich parallel noch an einem Storyboard, wofür ich bereits anfangs zugeteilt worden war/mich gemeldet hatte. Das Ganze dauerte dann etwas länger als erwartet (es wurden noch Dienstagnachmittag und Mittwochabend angehängt), aber zumindest das Drehbuch ist nun fertig und das Storyboard fast. Ich bin also guter Dinger, dass es jetzt langsam voran geht :)

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