Da ich mir ja gerne Schreine anschaue, wollte ich mir den wichtigsten Schrein Nagoyas, den Atsuta jinja, natürlich nicht entgehen lassen. Angeblich ist er der zweitgrößte Schrein Japans (ob das stimmt oder nicht, weiß ich zwar nicht, auf jeden Fall ist er riesig). Und er ist sehr wichtig für den Shintôismus, ist er doch vor allem der Sonnengöttin Amaterasu gewidmet, der bedeutsamsten Gottheit des Shintô. Mythologie kann sehr interessant sein
Der Schrein ist ziemlich weit im Süden von Nagoya und noch dazu regnete es an dem Tag in Strömen, aber ich wollte ihn unbedingt sehen und konnte immerhin ein paar trockene Stunden dafür erwischen. Und es hat sich wirklich gelohnt, das Gelände ist sehr sehr groß mit vielen Hallen und und und. Sehr schön!
Am Abend gab es etwas entfernt eine Art Nachtmarkt mit Essensständen und Musik, der einmal im Monat stattfindet. Ich hatte wohl Glück, gerade rechtzeitig in Nagoya zu sein und ging hin, da ich es mir anschauen wollte. Auf beiden Seiten des Flusses standen also verschiedene kleine Zelte, die Essen oder auch handgemachte Dekoartikel etc. verkauften. Es waren zwar unglaublich viele Leute da, aber dennoch zwängte ich mich durch die Menge, sah mir einige der Stände an, die verschiedene Dinge verkauften, und probierte mit Schokolade überzogene Dango.
Als ich weiterschlenderte und überlegte, ob ich wieder zurückgehen sollte, wurde ich von einer kleinen Gruppe Japaner, die um einen Tisch herumsaßen und plauderten, angesprochen. Eigentlich wollten sie mir nur einen Flyer in die Hand drücken mit weiteren Touri-Orten (einer von ihnen hatte diesen designed, wie ich später erfuhr), aber als sie merkten, dass ich Japanisch spreche, wollten sie gleich noch wissen, wo ich denn herkäme und was mich nach Nagoya führen würde. Eine von ihnen war vor einigen Jahren wohl mal in Frankfurt gewesen und stellte mir ganz viele Fragen zu Deutschland und dann wieder dazu, wie ich denn darauf gekommen wäre, Japanisch zu studieren. Dann gaben sie mir noch eine Pizza aus und so plauderten wir an die zwei Stunden, bis die Stände schlossen und es Zeit wurde zu gehen. Ich war überrascht, wie gut ich mich mit ihnen verständigen konnte. Zum Abschied schenkten sie mir noch eine kleine Teetasse mit Muster.
Am vorletzten Tag, den ich in Nagoya verbrachte, traf ich mich mit Haruka, die ich vergangenes Jahr in Düsseldorf kennengelernt hatte. Sie wollte mir das Schloss von Nagoya zeigen, das auch von Innen sehr schön und interessant ist. Auch hier sind viele Gegenstände ausgestellt sowie Tafeln mit Hintergrundinfos zu Schloss und Stadt. Draußen im Schlosspark liefen auch ein paar verkleidete Leute in Rüstungen herum, die Altjapanisch sprachen, was sehr witzig war^^ Da gerade auch die Kirschblüten blühten, war der Park auch sehr nett anzusehen.
Wir gingen noch Udon und fancy Eis essen und anschließend fuhr Haruka uns mit dem Auto noch einmal zu dem Park mit den vielen Kirschbäumen. Jetzt war es etwas heller und immer noch sehr voll. Wir sahen uns eine Weile die Artisten (teilweise die gleichen wie am Vortag^^) an, dann musste Haruka leider auch schon wieder zurück, weshalb wir uns verabschiedeten. Es war witzig, sich nach einem halben Jahr wiederzusehen Und sie versicherte mir, mein Japanisch hätte sich deutlich verbessert, das freut mich natürlich^^

Nagoya-jô mit Kirschblüten.
Der letzte Tag Nagoya war relativ ereignislos und bestand hauptsächlich aus durch-die-Gegend-Laufen, einer Besichtigung des Busbahnhofs und der verzweifelten Suche nach einem passenden Zug, um nach Kyôto zu kommen (ja, ich weiß, gut vorausgeplant). Ansonsten ging ich noch zum Friseur (wenn man schon da ist) für etwas, was ich mir schon lange vorgenommen hatte: Ich ließ mir die Haare dauerhaft glätten Mit Vorausblick auf die kommende Regenzeit und Okinawas ohnehin schon sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die mir noch mehr Locken zaubert, schien mir das, auch wenn radikal, als bequemste Methode. Und siehe da, meine Haare haben’s gut überstanden. Laut Friseur würden sie wahrscheinlich nach ein paar Tagen wieder etwas Welle bekommen, da die Struktur so stark sei (oder so, so viele Haar-Vokabeln kann ich dann doch nicht), aber auch jetzt (anderthalb Monate später und 400% Luftfeuchtigkeit mehr) sind sie nur leicht gewellt. Und die erste Woche nach der Behandlung waren sie wirklich aalglatt. Ich habe mich selbst nicht im Spiegel erkannt^^
Der Höhepunkt meiner großartigen Planung war aber wohl die Tatsache, dass wir eine Nacht keine Unterkunft hatten Zwar boten uns (Steffi war diesmal auch dabei) die Leute im Hostel an, wir könnten ruhig noch eine Nacht dazubuchen, da Platz war, aber das wollten wir dann doch nicht und gingen stattdessen ins Karaoke xD‘
War erstens günstiger und zweitens geht man nicht jeden Tag mit Reisegepäck ins Karaoke *lach* Dank free time durften wir nicht nur bis fünf Uhr morgens bleiben, wir bekamen noch Getränke umsonst. Steffi gelang es irgendwie, gegen drei Uhr einzuschlafen, ich dagegen nahm mir vor, einfach im Zug nach Kyôto etwas Schlaf nachzuholen. Und so ging es am nächsten Morgen bereits früh wieder zum Hauptbahnhof, um gleich den ersten Zug in Richtung des letzten großen Reiseziels in diesen Ferien zu erwischen. Und ja, wie viel Sinn es ergibt, erst nach Nagoya und dann nach Kyôto zu fahren, wurde ich öfters gefragt
Insgesamt fand ich Nagoya wirklich schön. Ganz besonders gefallen haben mir das Science Museum inklusive Planetarium sowie der Atsuta jinja. Ansonsten habe ich mich auch sehr darüber gefreut, Haruka wiederzusehen, und war auch überrascht, wie offen die Leute auf einen zugehen, ohne dabei gruselig zu wirken.
- Großes Holz-torii am Eingang zum Schreinsgelände.
- Schreinshalle.
- Blüte mit Regentropfen.
- Noch mehr Blumen^^
- Eine weitere Halle.
- Wirkte teilweise leicht gespenstisch^^
- Huch, was ist denn hier passiert?
- Nanu, was ist denn das…?
- Soll die Sakedose geweiht werden oder was?(笑)
- Ich fand das Blatt lustig :)
- Könnte die Haupthalle sein^^
- Wimpel-Teil mit umgekehrte Deutschlandflagge :D
- Auch hier natürlich: Hände waschen!
- Noch eine Halle…die sahen aber auch alle gleich aus^^
- Da habe ich mich nicht zu weit rein getraut :O
- Hier hat jemand sein omamori hingehängt :)
- Der Grund für den Titel des Beitrags: Keine Ahnung, was diese Gebäude sind…
- …aber sie alle sehen aus wie Rathäuser!
- Richtung Schloss~
- Die ersten Kirschblüten!
- Richtig schick, wie viele hier blühten :)
- Blick auf das Schloss aus etwas Entfernung.
- Sakura!
- Ziemlich majestätisch drinnen.
- Aufwändige Wanddeko…
- Also, wer hier wohnte, hatte viel Geld :)
- Die Schwerter haben mir ganz besonders gefallen :D
- Miniatur der Schlossumgebung.
- Ich bin nicht sicher, ob ich dieses Schild richtig verstanden habe?
- Wandrolle; das Kanji bedeutet „Traum“ (yume).
- Teezimmer im Schloss.
- Ausblick von der obersten Etage des Schlosses :)
- Wuahh! Die Treppen konnten einen schon schwindeln lassen ^^“
- Auch am Tag: Japaner beim Kirschblüten-Schauen.
- Auch dieser Herr war wieder da und hatte ein Publikum um sich geschart.
- Nagoya Tower bei Nacht. Ich fand die Lichter schön, teilweise hatten sie die Form von herabfallenden Blättern.
- Ich weiß nicht, ob ich da gerne essen würde :)
- Snack für zwischendurch? O Japan…
- Wichtiges Hinweisschild, das ich im Bahnhof entdeckte.
- Der Hauptbahnhof, der tagsüber brechend voll ist, ist morgens um 6 fast ausgestorben.