Okinawa, Insel der Sonne, Part II

Am Sonntag nach meinem Ausflug mit Yuriko und ihrer Mutter machte ich mich auf eigene Faust auf den Weg – und wo war ich noch nicht gewesen? Richtig, im Game Center. Wozu war ich schließlich in Japan :’D

So machte ich mich dann auf zum Naha Main Place, einem großen Einkaufszentrum, in dem es neben haufenweise Läden und Cafés auch ein Kino sowie ein Game Center gibt. Als ich ankam, war es zunächst sehr voll, sodass ich noch eine Weile durch die Läden schlenderte und später zurückkehrte, als etwas weniger Leute da waren…^^ Dort verbrachte ich dann etwas Zeit, ehe ich mich dann nachmittags auf den Weg zurück machte, da ich mich mit Saki und Yasuha treffen wollte. Beide waren gerade aus Deutschland zurückgekommen, wo sie ein Jahr studiert hatten. Schon lustig; kennengelernt hatten wir uns auf Okinawa, hatten dort Tandem gemacht, danach in Deutschland, und nun sahen wir uns wieder in Japan. Wir fuhren dann auch gemeinsam nach Nishihara rüber, um in eine izakaya (japanische Bar) am Osteingang der Uni zu gehen. Obwohl sie praktisch nebenan lag, war ich zuvor nicht ein Mal dort gewesen – höchste Zeit also, das nachzuholen. Ursprünglich hatten wir eigentlich in einen anderen Laden gehen wollen, aber ohne Reservierung war es dann doch nicht so einfach an einem Sonntagabend.

Übrigens bin ich nicht in Tränen ausgebrochen, als wir am Wohnheim vorbeikamen. Na gut, fast :(

In der Bar war es auch sehr gemütlich und das Essen war natürlich mal wieder sehr lecker. Die beiden wollten unbedingt auch Kaviar haben, und der Kellner erklärte uns, es gäbe wohl derzeit eine Aktion, bei der man würfeln kann und dann abhängig vom Ergebnis mehr bekommen kann etc. Dann musste natürlich ich würfeln und da ja alle wissen, was für ein Glückspilz ich bin, brauche ich wohl nicht sagen, was am Ende rauskam. Neu würfeln durften wir natürlich nicht…^^ Auf jeden Fall war es aber sehr lustig und wir mussten viel lachen, zusammen mit der Bedienung xD‘ Das passiert halt, wenn man mich würfeln lässt! Selbst schuld :D

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Alles wie immer?

Am nächsten Tag hatte ich mir vorgenommen, ein paar Leuten einen Besuch abzustatten, daher hieß es: Ab zum Bus und ab Richtung Nishihara, Ziel: Ryûkyû-Universität. Mit einem etwas mulmigen Gefühl kam ich schließlich am Nordeingang an. Anders als früher, aber hey, so konnte ich noch einmal über den Campus schlendern – die Wohnheime im Norden, die Brücke, die Mensa, die Bibliothek…alles war wie immer. Na gut, so lange war ich auch nicht weggewesen…

Interessanterweise erkannte mich sogar ein Doktorand, der schon länger da war, wieder. Auf seine Frage hin aber erklärte ich ihm, dass ich diesmal (leider) nur zu Besuch war. Dennoch war ich positiv überrascht – wir hatten damals nur ein einziges Mal auf einer Feier gesprochen.

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Alles wie immer.

Als Erstes stattete ich dem International Office einen Besuch ab – die Leute wussten offenbar, dass ich in Okinawa war, und hatten mich gebeten, doch mal vorbeizukommen. Ich plauderte ein Weilchen mit den Mitarbeitern dort, gab ihnen die Schokolade aus Hokkaidô, die ich als Geschenk mitgebracht hatte, und erfuhr, dass dieses Jahr nur ein einziger Student aus Düsseldorf nach Okinawa käme. Ich war ziemlich erstaunt, aber die Leute dort wussten auch nicht, weshalb es nur eine Person war. Ich meine, wenn ich könnte, würde ich nochmal hinfahren…^^‘

Nach einer Weile verabschiedete ich mich, versprach, irgendwann noch einmal für ein Praktikum wiederzukommen, und machte mich wieder auf den Weg, diesmal zum Wohnheim, da ich Osamu-san besuchen wollte. Dieser wusste offenbar nicht, dass ich derzeit auf Okinawa war, seinem überraschten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, als ich auf einmal vor seiner Bürotür stand xD

Aber auch er freute sich über das Souvenir aus Hokkaidô und erzählte mir ein wenig von den neuen Studenten. Dann bat er, dass ich doch beim Praktikum mitmachen solle („dann bis August!“) und wir plauderten eine Weile, ehe ich wieder los musste. Ich war für nachmittags mit Yuriko zum Karaoke verabredet, wo wir dann auch so einige Stunden verbrachten. Abends dann ging ich zu meinem nächsten Ziel in Nishihara – „unserer“ Bar, dem tsuki no oto. Auch hier freuten sich die Leute sehr, mich wiederzusehen (hatte ich doch versprochen, vorbeizuschauen) und wir quatschten eine Weile. Leider hatte ich nicht viel Zeit, da ich für abends mit Ashihara-sensei in Naha verabredet war, aber sie freuten sich dennoch und bedankten sich dafür, dass ich vorbeigekommen war, obwohl ich nur so kurz auf Okinawa war. Ich versprach, irgendwann wiederzukommen (definitiv), dann fuhr ich mit dem Bus zurück nach Naha. Netterweise durfte ich umsonst mitfahren, da die Ticketmaschine kaputt war und der Fahrer keine Lust hatte, diese manuell einzustellen. Juhu!

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Nur ein Teil des Abendessens :) (ganz vorne mein geliebtes fu-chanpuru)

Ashihara-sensei hatte mich zu einem Abendessen mit ihr, ihrem Lebensgefährten und einem weiteren ehemaligen Austauschstudenten aus Indonesien, der mittlerweile auf Okinawa arbeitet, eingeladen. Es war ein sehr gemütlicher Abend mit gutem Essen und wir lachten viel. Es hat sich genauso angefühlt wie vorher, als ich noch Austauschstudentin war. Dann gab mir Ashihara-sensei noch ein paar Ratschläge bezüglich des Master-Studiums, Praktika, was ich noch alles tun könnte…ich fand das sehr nett, schließlich war sie eigentlich gar nicht mehr meine Lehrerin, hatte aber trotzdem noch so viele Tipps für mich!

Da der Student aus Indonesien am folgenden Tag nach Ôsaka wollte, aber keine Unterkunft in Naha hatte, rief Ashihara-sensei kurzerhand in dem Hostel an, in dem ich übernachtete, und reservierte ein Zimmer für ihn. Eigentlich konnte man nur bis 21 Uhr einchecken, aber sie diskutierte mit der Dame am Telefon, sodass es reichte, wenn er bis Mitternacht da war^^ Und so vergingen die Stunden, und dann verabschiedeten wir uns und machten uns zu zweit auf den Weg zu der Unterkunft.

Insgesamt war es ein wirklich schöner Tag, da ich so viele Leute sehen konnte, die damals so viel für mich getan hatten. Es war auch sehr seltsam, wieder an der Uni zu sein – es scheint sich überhaupt nichts und gleichzeitig doch so Vieles geändert zu haben (u.a. gibt es den Konbini gegenüber des Wohnheims nicht mehr o.O‘ irgendwie traurig…).

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Foto mit eisâ.

Am nächsten Tag fuhr ich wieder zur Uni, da eisâ-Training war und ich zum Zuschauen vorbeikommen wollte. Da Semesterferien waren und viele Leute mit ihrer Arbeitssuche (die sich in Japan etwas anders gestaltet als in Deutschland) beschäftigt waren, waren zwar nur vier Leute da, aber dennoch war es schön, sich wiederzusehen. Ich bekam sogar ein Lob für mein Japanisch („du bist ja schon wieder besser geworden!“), was mich sehr freute, auch wenn ich nicht wusste, wo es herkam. Schließlich hatte ich dieses Semester kaum Japanischunterricht gehabt…vielleicht aber lag es daran, dass ich schon zwei Wochen in Japan war? Überhaupt habe ich das Gefühl, bei dieser Reise unglaublich viel dazugelernt zu haben,

Netterweise wurde ich dann mit dem Auto zurück nach Naha gebracht, wo ich es dann gemütlich angehen ließ, mir noch ein wenig die Stadt ansah, ehe es spät wurde und ich zurückging, mich mit einer Japanerin in der Unterkunft unterhielt und dann begann zu packen – schließlich würde es am nächsten Tag bereits weitergehen, und diesmal nicht nur in eine andere Stadt oder Präfektur – nein, in ein anderes Land sogar: Taiwan.

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