Funkstille

Mit diesem Beitrag möchte ich nur kurz erwähnen, dass mein Laptop leider seinen Geist aufgegeben hat und weitere Beiträge daher vermutlich vorerst auf sich warten lassen…sorry!

Ich habe zwar einen Tablet-PC von der Uni ausgeliehen bekommen, aber mangels USB-Anschluss/Card-Reader gestaltet sich das Hochladen von Fotos etwas schwierig. Vielleicht habe ich demnächst mal Zeit und Lust, das Ganze an den Unirechnern zu machen, mal schauen…

Tut mir echt leid, geplant war das nicht >_<“ Ich muss jetzt erst einmal zusehen, dass ich den Laptop repariert bekomme – da vermutlich die Festplatte hinüber ist, könnte das dauern…weiß nicht mal, ob sich eine Reparatur lohnt, schließlich hat er schon 5 Jahre auf dem Buckel und in 9 Monaten brauche ich ihn nicht mehr…arrgh, warum jetzt?!

Brot, Party, Kimono

Vor Kurzem auf dem Weg zum Einkaufen wartete ich gerade darauf, dass die Ampel grün wird, als ein Schulbus vorbeifährt und mir daraus einige Schulkinder zuwinken. Selbstverständlich winke ich zurück. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie winken Schüler gerne Passanten zu…oder nur den ausländischen? Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist mir das nicht nur einmal passiert. Also: trotz leichter Verwirrung einfach lächeln und winken! Das versteht jeder, auch ganz ohne Sprachkenntnisse :)

Vergangene Woche gab es einiges Interessantes, weshalb ich nun endlich wieder was zu berichten habe^^

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Brot ist für alle da…

Mittlerweile hat sich meine Erkältung auch zum größten Teil wieder zurückgezogen, nur ein leichter Schnupfen ist noch geblieben. Gut so! Ob ich das Ashihara-sensei zu verdanken habe? Sie hat meinem Kommilitonen (der ebenfalls krank war) und mir letzte Woche doch tatsächlich deutsches Brot geschenkt mit den Worten: „Wenn man krank ist, sollte man etwas aus der Heimat essen!“

In Deutschland ist das kaum vorstellbar :) (gut, da ist es auch nichts Besonderes, deutsches Brot zu kaufen…aber ich glaube, man versteht, was ich meine).

So hatte ich doch mal „richtiges“ Brot zur Abwechslung von dem weichen Zeugs, das es in Japan sonst zu kaufen gibt :)

Letzte Woche Mittwoch haben wir in nihon jijou („Informationen über Japan“, also praktisch ein Kurs über japanische Kultur) auch mal etwas Praktisches gemacht, nämlich Kimonos und Yukata anprobiert. Da es nicht sooo viele Kimonos gab, wurden wir in zwei Gruppen geteilt, und ich hatte das Glück (oder auch Pech), in der ersten zu sein, sodass ich bereits um 8 statt erst um kurz nach 10 Uhr in der Uni antanzen musste *seufz*

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Gruppenbild mit Kimonos! Die Damen außen haben uns eingekleidet.

Jedenfalls wurden wir dann von freundlichen Damen in die Kimonos gewickelt (man munkelt, es sei möglich, einen alleine anzuziehen)…dabei wurde ich natürlich auch wieder gefragt, wie groß ich denn sei (zu groß), aber da Kimonos eigentlich IMMER viel zu lang sind, hatte ich einen, der mir passte. Yay! Zwar gab es dann keinen ohashori für mich (eigentlich wird die Länge eines Kimono dadurch angepasst, dass man unterhalb der Hüfte einmal faltet), aber egal. Nach etwa einer halben Stunde dann war das Ganze auch schon fertig^^

Anfangs hatte ich zwar Angst, mir eine oder zwei Rippen zu brechen oder wegen Sauerstoffmangel einfach umzufallen, aber glücklicherweise hat dann doch alles geklappt. Der Gürtel ist nämlich seeehr steif und natürlich wird der Kimono seeehr eng gebunden.

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How to: sitting down.

Später haben wir dann auch gelernt, wie man im Kimono läuft (da er sehr eng ist, muss man kleine Schritte machen, was für mich sehr schwierig war…), Treppen steigt, sich hinsetzt etc. Sehr interessant alles!

Als dann die zweite Gruppe kam, mussten wir uns wieder aus den Kimonos schälen und durften dann Yukata anprobieren. Die kann man zum Glück auch alleine anziehen^^ Insgesamt auch viel bequemer als ein Kimono.

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Hier hatte ein Teil des Kurses dann Yukata an. Die Deutschen sind vermutlich nicht so schwer zu finden xD

Insgesamt war es eine wirkliche lehrreiche Unterrichtsstunde! Viele von uns hatten auch zum ersten Mal einen Kimono an (einschließlich mir), weshalb eigentlich alle viel Spaß hatten.

Der Yukata hat mir so gut gefallen, dass ich überlege, mir eventuell einen zu kaufen. Ist auch viiiel günstiger als ein Kimono :)

 

 

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Yeah, whatever. …das große in Klammern ist das Wichtigste: „über alte okinawanische Kampfkunst“ (okinawa no kabudô ni tsuite)

Diese Woche Mittwoch dann gab es in einem Hotel in Naha eine Party für Austauschstudenten auf ganz Okinawa – hier gibt es schließlich mehr als nur eine Uni. Vorher jedoch gab es einen Vortrag über okinawanische Kampfkunst sowie eine kurze Vorführung. Gegen halb 6 dann begann die Feier in einem großen Ballsaal mit Buffet, vielen Leuten und Bühnenprogramm.

Es war ein sehr spannender Abend mit vielen interessanten Aufführungen wie z.B. Musik, Tanz (leider kein eisa) und natürlich einigen Reden sowie verschiedenen Leuten (und lecker Essen). Zwar herrschte am Buffet meistens Krieg, aber irgendwie war es auch lustig – vor allem, da mein Sprachkurs anfangs am Buffet gecampt hat anstatt auf die Bühne zu achten xD‘

Eine freudige Überraschung

Dummerweise hat sich mein anfangs nur etwas nerviger Husten in eine richtige Erkältung verwandelt und so saß ich die letzten Tage mehr oder weniger lebendig mit dröhnendem Kopf, schmerzendem Hals und Ninjamaske im Unterricht. Letzte Woche Donnerstag aber kam ich nachmittags nichtsahnend nach Hause, im Kopf nur der Gedanke an Schlaf, spicke kurz in den Briefkasten und kann kaum meinen Augen trauen, als ich ein Päckchen darin sehe.

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Der Briefträger hat es trotz seiner Größe in den Briefkasten gestopft, sodass die Klappe nicht mehr zu ging :D

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Und das war da drin! Eine selbstgemalte Quaggan-Geburtstagskarte (kuuu!), ein Zelda-Schlüsselanhänger und…Hyrule Historia *__*

Vielen lieben Dank, Miri, für die tollen Geburtstagsgeschenke, die haben mir echt den Tag versüßt! Ich habe mich wirklich sehr gefreut ^_^

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Eine der Germanistik-Studentinnen hatte aus den Universal Studios Bertie Botts Bohnen mitgebracht…

Freitag wurden wir deutschen Austauschstudenten dann von den japanischen Germanisten hier zum Trinken und Karaoke eingeladen. Der Abend war wirklich sehr nett. Einige hatte ich bereits vorher in Düsseldorf getroffen, als sie einen Sommerkurs an unserer Uni gemacht hatten. Dabei hatten sie sogar einen kleinen Film über ihre Reise gedreht, den wir uns dann zusammen anschauten – es war ein sehr seltsames Gefühl, in einer japanischen Bar ein Video über Deutschland zu sehen und viele Orte wiederzuerkennen. Da kommt schon fast sowas wie Heimweh auf :D

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…ich erwischte die Geschmacksrichtungen Wurst, Seife und Marshmallow.

Danach entschlossen wir uns, noch spontan ins Karaoke zu gehen (vergesst den Hals), was wieder sehr sehr spaßig war. Einer der Lehrer war sogar auch dabei^^ Allgemein finde ich bemerkenswert, wie locker die meisten Dozenten hier sind, das ist wirklich sehr entspannend.

Samstag war eher ruhiger, da ich endlich mal meinen Vortrag für den Sprachkurs vorbereiten musste. Ausgerüstet mit Teekanne, Honig und Schal hing ich also den halben Tag am PC. Immerhin bin ich fertig geworden und abends dann schauten wir uns unten in der Lobby wieder einige Filme an. Ich glaube es tat gut, einen Tag mal etwas ruhiger angehen zu lassen.

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Natürlich kam in dem Stück auch ein shiisa vor, der von diesen beiden Schauspielern gespielt wurde.

Sonntagabend fuhren Doro, Steffi und ich nach Naha, da wir mit dem Kurs okinawa jijou Freikarten für ein Musical (ayamiya no utage) bekommen hatten. Dummerweise hatte der Bus Verspätung und kroch dann förmlich nach Naha, da die Straßen voll waren (rush hour sei Dank), und dann liefen wir anscheinend noch irgendeinen Umweg (obwohl wir zweimal nach dem Weg gefragt hatten…), sodass wir am Schluss etwa eine halbe Stunde zu spät waren. Zum Glück hatte das richtige Stück noch nicht angefangen, da davor noch eine andere Aufführung stattgefunden hatte, und wir konnten noch schnell rein.

Das Musical erzählte die Geschichte der letzten 400 Jahre Okinawas und war wirklich gut gemacht. Selbstverständlich (es ging ja um Okinawa) gab es auch sanshin und eisa, was mir natürlich besonders gut gefallen hat^^ Aber auch der Teil über den zweiten Weltkrieg war sehr eindrucksvoll und verschaffte mir Gänsehaut…

Ansonsten ist die letzten Tage nicht viel passiert und ich habe daher nicht so viele Fotos gemacht. Vergangenes Wochenende fuhr uns Adam, ein Doktorand von der HHU, der noch bis April hier ist (wieso sind so viele Düsseldorfer hier O_o‘) netterweise mit dem Auto zum American Village, wo ich mir noch ein wenig was für den Winter gekauft habe. Mittlerweile ist es hier (vor allem abends) auch schon recht kühl für Okinawa-Verhältnisse (= 15°C) und sehr windig und so ungerne ich das zugebe, ich habe mich mittlerweile so sehr an das Klima hier gewöhnt, dass ich eine richtige Frostbeule geworden bin. So schlimm wie bei den Einheimischen ist es zwar nicht (die laufen teilweise schon mit Winterjacken und Mützen herum), aber abends fröstel ich dann doch schon etwas herum, also musste dringend was Dickeres her…