Nagoya, Stadt der Rathäuser(笑)

Mir ist aufgefallen, dass ich wohl tatsächlich jeden Tag was erzählen muss, um hier jemals hinterherzukommen…urrgh. Also, dann mal weiter mit Nagoya~

Okay, ob der Titel tatsächlich der Wahrheit entspricht, weiß ich nicht, aber mir kam es so vor :D Ansonsten noch die kurze Warnung: In meinen Beiträgen über Nagoya kommen viele Blumen-Fotos vor. Ich bin unter die Blumen-Fotografen gegangen, sorry :P

Von Himeji aus ging es also in einer vierstündigen Zugfahrt inklusive umsteigen und Anschlusszug verpassen nach Nagoya. Lustigerweise reiste im gleichen Zug eine deutsche Familie mit, die auch nach Nagoya fuhr. Schon seltsam, auf Okinawa wohnen vielleicht insgesamt 15 Deutsche, von denen ich die Hälfte persönlich kenne, da sie alle an der Uni sind D: Und auf der Hauptinsel…so viele! Ahh.

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Das Treppenhaus der Unterkunft war auch mit netten Bildern verziert.

Die Unterkunft in Nagoya ist ein ziemlich neues Hostel, weshalb es natürlich nicht bei Google Maps auftaucht und daher nicht leicht zu finden war. Die auf der Webseite angegebene Adresse führte zu einem Blumenladen, der zwar nett aussah, aber ob man da gut wohnen kann, ist fraglich. Glücklicherweise kam, während ich mit Fragezeichen im Gesicht mir die Blumen anschaute, ein freundlicher Herr vorbei und fragte, ob er mir helfen könne. Als ich ihn nach dem Hostel fragte, wirkte er genauso ratlos wie ich und rief einigen jungen Leuten in der Nähe zu, sie sollen gefälligst auch mithelfen (ob er sie kannte, weiß ich nicht. wenn aber nicht, dann ist das schon…ziemlich beeindruckend o.O). Die hatten glücklicherweise von dem Hostel gehört und erklärten mir, wo ich lang müsse. Ich bedankte mich und tatäschlich, eine Ecke weiter und auf der anderen Straßenseite war es dann auch. Wie ich später erfuhr, standen wohl häufig planlose Touris vor diesem Blumenladen und suchten verwirrt nach der Unterkunft. Die sollten da einfach ein Schild aufstellen^^

Die Unterkunft, da neu, war sehr sauber und wirkte erfrischend modern, ganz im Gegensatz zu den ganzen anderen Unterkünften, in denen ich vorher übernachtet hatte. Dadurch auch weniger japanisch angehaucht (keine Futons und Schiebewände mehr), aber hey, sie war günstig, die Mitarbeiter waren super freundlich und die allgemeine Atmosphäre sehr nett. Und es gab umsonst Frühstück^^ Ich saß auch hier gerne abends im Gemeinschaftsraum, um mich mit den anderen Gästen zu unterhalten und uns über unsere Reisegeschichten auszutauschen.

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Science Museum von außen. Die Kugel ist das Planetarium.

Den ersten Abend verbrachte ich noch mit dem Planen, was ich mir alles anschauen wollte. Ein Mitarbeiter des Hostels hatte viele Tipps für mich und so erarbeiteten wir ziemlich flott ein kleines Programm. Viele sagen ja, „was willst du in Nagoya, da gibt es doch nichts, fahr lieber woanders hin“, aber im Ende muss ich sagen: Ich war überrascht, wie viele interessante Dinge ich in Nagoya gesehen habe. Vielleicht auch schon ein weiterer kleiner Höhepunkt meiner Reise.

Besonders empfehlenswert ist das Nagoya Science Museum. Es ist ziemlich groß, auffällig und besitzt nebenher das größte Planetarium der Welt. Nochmal ein ganz anderer Maßstab als das Planetarium im Kindermuseum von Hiroshima :D

Da es so bekannt ist, waren die Karten dafür auch morgens immer schon sehr schnell ausverkauft, aber ich wollte es unbedingt sehen (kleines Faible für Sterne und Planeten, ich geb’s ja zu), daher stand ich schön früh auf, um mich anzustellen. Ich hatte Glück und bekam eine Karte für eine Vorstellung am Nachmittag. Die Dame am Tresen hat mir zwar mehrmals mit sehr zweifelhaftem Gesicht erklärt, die Vorstellung sei auf Japanisch und es gäbe keine englische Version, aber ich versicherte ihr genauso oft, das sei für mich in Ordnung. Obwohl ich Japanisch mit ihr sprach, schien sie nicht ganz überzeugt, gab mir dann aber doch eine Karte. Pff :(

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Interessant aussehendes Gebäude vor dem Hauptbahnhof.

Da die Vorstellung am Nachmittag war, war noch recht viel Zeit, die ich dafür nutzte, mir den Rest des Museums anzusehen. Es war schon sehr beeindruckend. Jede Etage war einem anderen Thema gewidmet (wie „die Gesetze der Natur“, „Technik“, „der menschliche Körper“ etc.) und so arbeitete ich mich hoch und lernte viel dazu, ernsthaft. In Deutschland gibt es ja sicher auch so Museen, aber da war ich nicht drin, von daher…Zwar waren fast alle Erklärungen nur auf Japanisch, aber dennoch verstand ich zum Glück das meiste und sonst waren auch nette Mitarbeiter vor Ort, die einem gerne was erklärten. Sie wirkten auch alle sehr begeistert von mir, als ich erwähnte, dass ich derzeit in Okinawa wohne und Japanisch lerne. Ich liste jetzt einfach nicht alles Mögliche auf, was es gab, das würde den Rahmen sprengen. Es ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Unter anderem gibt es auch einen Raum, in dem -30°C herrschen, aber dafür braucht man auch spezielle Karten, und die waren dann leider schon weg und außerdem war die nächste Vorstellung sowieso zur gleichen Zeit wie das Planetarium, von daher zog ich das vor. Als Okinawa-Kind, das ich mittlerweile bin, fröstele ich ja sowieso schon bei 15°C :)

Die Vorführung im Planetarium war super und auch um Einiges länger als die in Hiroshima. Es war echt interessant und ich habe zu meinem Erstaunen sogar alles verstanden, was ich nicht erwartet hätte. Ich war also sehr stolz an diesem Tag und amüsiert, dass hinter mir einige Leute eingeschlafen waren :D

Ansonsten machte ich mich dann noch auf zum Hauptbahnhof mit seinen hohen Gebäuden, sah mir von oben die Stadt an und schlenderte dann gemütlich zurück, wobei ich unterwegs mal wieder sehr viele junge Musiker entdeckte, die für ihre CDs warben. Ich höre sowas eigentlich gerne zu, deshalb ließ ich mir Zeit mit dem Rückweg und kam erst relativ spät wieder zurück zur Unterkunft.

Weiterhin war derzeit ja schon Hanami-Zeit, das heißt, die Kirschblüten waren da und Japaner strömen in Parks und an Flüsse, um unter den Bäumen zu sitzen und zu picknicken, plaudern und entspannen. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und sah mir so in einem relativ großen Park die Kirschbäume an, sah einigen Performances von Straßenkünstlern zu und plauderte sogar mit ein paar Einheimischen. Scheint wirklich nicht so viele Touristen in Nagoya zu geben.

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