Zeit für den ersten Eintrag aus Japan!
Da ich bis heute noch keinen anständigen Adapter hatte, in den mein Laptop-Kabel gepasst hätte, und noch dazu das Internet hier im Hotel auch nicht das Gelbe vom Ei ist, komme ich erst jetzt dazu, ein wenig über mein Ankunft in Japan zu schreiben. Ich werde das Ganze wohl etwas aufsplitten und fange mal…hmm…am Anfang an. Klingt mir nach einer guten Idee
Am 17. September also hieß es Abschied nehmen von Familie, Freunden, richtigem Brot und einem Alltag, der sich über Jahre hinweg eingependelt hatte. Groß war die Aufregung, denn endlich war der lang ersehnte Tag gekommen!
Um 15:25 Uhr startete der Flieger Richtung Dubai, wo wir dann in die nächste Maschine nach Ôsaka umsteigen sollten. Die Flugzeuge besaßen dabei so schicke Bildschirme für jeden mit einer ziemlich großen Auswahl an Filmen, TV-Sendungen, Musik und „amazing games“ (letztere habe ich nicht ausprobiert), also war immerhin für etwas Unterhaltung gesorgt. Die insgesamt rund 16 Stunden Flug sowie der dreistündige Aufenthalt in Dubai verliefen gut; zwar hob das zweite Flugzeug mit etwa 45 Minuten Verspätung ab, aber ansonsten verlief alles glatt und es gab keine größeren Probleme (außer um Mitternacht völlig übermüdet nach einem Gate zu suchen, das angeblich nur 15 Minuten entfernt war, dann aber doch etwa eine Stunde Weg in Anspruch nahm). Egal, Hauptsache, wir haben es gefunden!
Essen gab es während der Flüge auch genug, sodass es uns eigentlich an nichts mangelte (bis auf etwas Beinfreiheit und Schlaf).
In Ôsaka angekommen, ging es erstmal durch die Passkontrolle, dann erhielten wir unsere wunderschöne Alien Registration Card, die jeder Ausländer in Japan mitzuführen hat und schließlich fuhren wir zum Hotel. Da der Flughafen außerhalb der Stadt und praktisch im Meer liegt, dauerte die Zugfahrt etwa eine Stunde. Die Ticket-Automaten sind erst einmal etwas ungewöhnlich, machen meiner Meinung nach aber schon Sinn: jedes Ziel hat eine eigene Preisstufe, die man in den Automat eingibt, zahlt, erhält sein Ticket und muss es einlösen, um zu den Gleisen zu gelangen. Beim Aussteigen muss man das Ticket dann wieder in eine Maschine geben, um den Bereich wieder verlassen zu können.

Im Flughafen Dubai: Doro findet Gefallen an Leas Kissen, während Jessica sich die Zeit mit Zeitung lesen vertreibt.
Bereits im Zug entdeckten wir etwas, das es meiner Ansicht nach auch in Deutschland geben sollte: umklappbare Sitze! Man kann die Lehne je nach Fahrtrichtung umklappen, sodass man immer vorwärts fährt, oder aus zwei Zweierreihen eine Viererreihe machen. Den Trick zeigte uns eine freundliche Mitreisende Japanerin. Warum gibt es das nicht in Deutschland?
Von der Zielhaltestelle aus dauerte es noch etwa eine halbe Stunde, das Hotel zu finden (nicht, weil es so weit wäre, sondern weil wir erst einmal in die falsche Richtung liefen^^“), dann konnten wir einchecken und die Zimmer beziehen. Völlig erschöpft und hungrig, aber irgendwie auch glücklich, endlich angekommen zu sein.
Die Zimmer sind minimalistisch eingerichtet mit Tatami, Futon, Schrank und Klimaanlage, aber gut, mehr braucht man auch nicht; vor allem, wenn man nur vier Nächte hier bleibt. Zudem sind sie wirklich sauber.
Am Abend gingen wir auf der Suche nach etwas Essbarem (wie lange das „Frühstück“ im Flughafen schon her war, kann ich aufgrund der Zeitverschiebung gar nicht sagen) die Gegend erkunden. Da wir uns ohnehin nicht auskannte, beschlossen wir, einfach irgendwohin zu laufen und fanden uns so in einer Art Stadt in der Stadt, shinsekai („neue Welt“), wieder. Da ist alles bunt und laut. Apropos laut: In Ôsaka spricht echt alles: Rolltreppen, Ampeln und sogar Verkaufsautomaten warten nur auf einen Moment der Unachtsamkeit, um dich aus dem Hinterhalt anzusprechen und dich auf sehr höfliche Weise auf etwas aufmerksam zu machen oder einfach nur zu bedanken – wofür auch immer. Zudem piept und bingt und bimmelt hier ständig irgendetwas. Zum Glück ist das nicht bei jeder Ampel, Treppe und jedem Automaten der Fall, sonst würde man ja bekloppt werden…
Von diesem Ausflug und auch den Folgenden möchte ich jedoch erst an einem anderen Tag berichten, da die Internetverbindung hier im Hotel stark an alte 56k-Modem-Zeiten erinnert. Da ich meinen nächsten Beitrag allerdings mit ein paar mehr Bildern ausschmücken möchte, warte ich damit noch etwas, bis ich entweder auf Okinawa im Wohnheim anständiges Internet habe oder die Geduld und Zeit aufbringe, etwa 300 Jahre mit Hochladen von Bildern zu verbringen.
Ich wollte eigentlich nur sagen, ich bin gut angekommen, alles ist in Ordnung und Godzilla verhält sich auch ruhig.
Planmäßig fliegen wir Montag dann runter nach Okinawa; allerdings kommt da wohl ein Taifun geradewegs auf die Insel zu und deshalb kann es gut sein, dass der Flug ausfällt und wir in Ôsaka festsitzen. Hoffen wir das Beste.
Bis dann also!