Okayama, Stadt der Kunst

Eigentlich wollte ich ein paar Tage verstreichen lassen, ehe ich den nächsten Beitrag verfasse, aber da ich heute aufgrund eines draußen herumwütenden Taifuns unverhofft freibekommen habe, nutze ich die Zeit doch, über Okayama zu erzählen, wo ich ein paar wenige Tage verbracht habe, und über meinen Tagesausflug nach Kurashiki ganz in der Nähe.

Als ich im Hostel nach Empfehlungen und beliebten Reisezielen fragte, wurde eines schnell klar: Wenn Okayama für etwas stand, dann für Kunst. Für Kunst und Kunstmuseen. Mir wurden gleich etwa sechs Stück empfohlen, dazu das Schloss mitsamt zugehörigem Park, noch ein paar Museen mehr sowie der Tipp, doch mal rüber nach Kurashiki zu fahren – dort gäbe es u.a. noch mehr Kunstmuseen. Da mich Kunstmuseen i.d.R. nur bedingt interessieren (auch wenn ich Kunst an sich mag), entschloss ich mich doch, mir erst einmal Schloss und Park (ich mag Schlösser! Und Parks!) anzuschauen und dann weiter zu überlegen.

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Das Schloss von Okayama.

Das Schloss ist, wie ich es mittlerweile von japanischen Schlössern erwarte, ein nach dem Zweiten Weltkrieg wiederauferbautes Schloss. Eine Dame, die mich davor ansprach („Sind Sie aus Amerika? Nein? Deutschland? Wow! Sie studieren hier? Unglaublich! Was führt Sie nach Okayama?“), hat mir zusätzlich noch ein wenig was zum Schloss erzählt, wirkte aber auf meine Frage hin, ob das Schloss denn „echt“ sei, etwas verlegen. Nein, leider nicht. Aber es sei das schönste Schloss von allen!

Gut, es war wirklich schön (zumindest von Außen, hinein bin ich nicht gegangen), aber im Grunde auch „nur“ ein weiteres japanisches Schloss. Aber wie gesagt, ich schau sie mir trotzdem gern an :) Ich bedankte mich für die Infos sowie den Tipp, doch mal im nahegelegenen Kunstmuseum vorbeizuschauen und machte mich dann auf in Richtung Schlosspark. Der war nicht nur ziemlich groß, sondern auch sehr schön, und ich hatte Glück mit dem Wetter. Es waren zwar auch viele Touris da, aber was soll man auch zur Ferienzeit erwarten :)

In einem nahegelegenen Café probierte ich dann noch Okayamas Spezialität, kibi dango, eine Süßigkeit. Schmeckte ziemlich gut, ich hab gleich noch welche als Omiyage mitgenommen :P

Ansonsten dauert es recht lange, den ganzen Park zu erkunden, sodass es schon wieder dunkel wurde, als ich mich auf den Rückweg zur Unterkunft machte.

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Eingang des torii kuguru. Wirklich bequem und nett!

Die lag übrigens in einer Art Einkaufspassage (selbstverständlich überdacht, wie so oft in Japan), war etwa 15 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt und war (wie ich später erfuhr) sogar recht bekannt, besonders für ihren Eingangsbereich, der die Form eines großen torii hatte. Daher wohl auch der Name: torii kuguru. Von allen Unterkünften, in denen ich in diesem Monat war, gefiel mir diese wohl mit am besten. Klein, aber sehr gemütlich und mit wirklich familiärer Atmosphäre. Abends setzte ich mich gerne zu den anderen Gästen, um mich mit ihnen zu unterhalten. Dort wurde mir auch noch einmal empfohlen, Kurashiki einen Besuch abzustatten, da dort wohl gerade auch ein Lichterfestival stattfand. Ansonsten machten die Besitzer der Unterkunft einmal auch Baumkuchen (auf Japanisch: バウムクーヘン, Aussprache etwa wie die Deutsche), der wirklich lecker war. Als ich erzählte, dass Baumkuchen ja eigentlich ein deutscher Name wäre, waren alle gleich interessiert und entschuldigten sich dafür, dass sie ihn zum Essen mit Marmelade bestrichen (als ob es mir was ausmachen würde :D).

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Bootstour über einen Kanal in Kurashiki.

So nutzte ich einen weiteren Tag also für einen Ausflug nach Kurashiki. Da ich insgesamt nur für zweieinhalb Tage in Okayama halt machte, hatte ich so nicht mehr viel Zeit, was anderes zu unternehmen, aber Kurashiki war seinen Besuch wirklich wert. Weniger wegen der Kunstmuseen (ich muss gestehen, dass ich in keinem einzigen war), sondern wegen der Kanäle und vielen anderen schönen Orte, z.B. dem Ivy Square, einem Bezirk voll mit kleinen Läden, die allerhand selbstgemachte Dinge verkauften (so z.B. auch einem Jeansladen, in dem es alles Mögliche aus Jeansstoff gab) und natürlich noch mehr Kunstmuseen.

Insgesamt gefiel mir Kurashiki echt gut. Man konnte sogar eine Bootstour auf einem Kanal machen, aber da hätte man zu lange anstehen müssen, daher habe ich es gelassen. Und die schicken Hüte, die man da bekam, waren leider nur geliehen :D

Aber durch die vielen schönen Parks und interessanten Läden sowie die tolle Umgebung (Kanäle! *_*), und, nicht zu vergessen, die klasse Unterkunft, waren Okayama und Kurashiki für mich einer der Höhepunkte auf der Reise. Auch, weil ich es vorher nicht erwartet hätte, dass es dort so schön sei. Sonst hätte ich vielleicht noch einen oder zwei Tage mehr dafür eingeplant :)

Auf ein Neues

Wow, was für eine Odyssee :)

Nun ist es also soweit, ich habe nicht nur den kaputten Laptop nach Deutschland zurückschicken können, nicht nur den vollen Kaufpreis plus Versandkosten erstattet bekommen und mir nicht nur einen neuen Laptop bestellt – nein, er ist sogar schon da! Seit Samstag, um genau zu sein. Eigentlich praktisch, dass er Anfang der Golden Week (einige aufeinander folgende Feiertage) ankommt, dachte ich, so hätte ich genug Zeit, ihn einzurichten und einiges nachzuholen. Andererseits war und bin ich seitdem praktisch jeden Tag von morgens bis…morgens unterwegs, sodass ich nicht wirklich dazu gekommen bin bisher. Daher nur ein kleiner Statusbericht:

Nun, da ich endlich einen neuen, funktionierenden (fragt sich nur wie lange :P) Laptop habe, kann ich endlich wieder arbeiten Referate vorbereiten Hausaufgaben machen lernen in den Blog schreiben. Ich vermute daher mal, dass dieser Monat mit vielen vielen Einträgen und natürlich Fotos gefüllt sein wird :)

Ich habe viel zu berichten, schließlich war ich nicht nur einen vollen Monat unterwegs, das neue Semester hat auch schon angefangen und ich habe auch hier auf Okinawa schon wieder sehr viel unternehmen können. Ich hoffe, ich schaffe es noch, irgendwann aufzuholen, ehe ich wieder zurückfliege :D

Man darf also gespannt bleiben auf neue Einträge, die bald folgen werden!

Zum Abschluss noch ein Klassenfoto. Es sind neue Austauschstudenten angekommen und damit hat sich die Klassenaufstellung natürlich auch teilweise geändert! Noch dazu bin ich nun Senpai (d.h. ich gehöre zum alten Eisen^^) und muss nun meiner Rolle gerecht werden…was auch immer das heißen mag :P

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Das ist also die 2組 im Sommersemester 2015 :) 皆さん、これからよろしくね~

Heute hier, morgen dort

Ich denke, der Titel dieses Beitrags beschreibt den letzten Monat ganz gut :)

Vier Wochen insgesamt war ich unterwegs auf der Hauptinsel Japans – von Fukuoka im Westen ueber Hiroshima, Okayama, Himeji nach Nagoya und schliesslich Kyoto. Zaehlt man die Tagesausfluege nach Kurashiki (in der Naehe von Okayama) und Otsu (bei Kyoto) dazu, so habe ich mir in den vergangenen vier Wochen acht Staedte angeschaut. Manche nur ganz kurz, andere etwas laenger – ich denke, das ist ganz ordentlich, oder?

Wie man an der Schrift und der Tatsache, dass ich keine Sonderzeichen verwende, vielleicht erkennt, habe ich leider immer noch keinen neuen Laptop und tippe deshalb am Tablet-PC der Uni (und bin zu faul, Umlaute hier reinzukopieren). Waehrend ich weg war, konnte ich mich leider nicht weiter darum kuemmern, will jetzt aber so schnell es geht versuchen, das Teil nach Deutschland zu schicken (DHL Japan moege mir helfen) und mich um ein Ersatzgeraet zu kuemmern…falls es sich fuer die vergangenen vier Monate ueberhaupt noch lohnt. Andererseits beginnt bald wieder der Unterricht und da muss ich zwangslaeufig was zum Arbeiten haben, da so einige Referate anstehen…

Eigentlich hatte ich so eine schicke Karte basteln wollen, die meine Japan-Route beschreibt, aber mangels noetiger Programme muss das wohl leider auf sich warten lassen.

Dieser Beitrag soll nur ein kleiner Statusbericht und Lebenszeichen sein, dass ich den Blog nicht aufgeben will und so bald wie moeglich auch zu meiner Reise was schreiben moechte. Nur ist das ohne vernuenftigen Rechner leider nicht moeglich.

Ich rechne (leider) fruehestens Ende des Monats mit einem neuen PC, falls alles glattlaeuft. Und dann heisst es erst einmal, ihn einzurichten, ca. 1500 Fotos auszuwerten (und ggf. zu bearbeiten), alles noch einmal zu rekapitulieren (ich hoffe, ich werde dann noch aus meinen Notizen schlau), damit ich hier posten kann. Drueckt mir die Daumen, dass alles klappt.

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Nur ein kleiner Ueberblick. In der Mitte das praktische seishun 18 ticket, das mir viel Geld erspart hat.